Der Münchner Kardinal und langjährige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Reinhard Marx sieht einen schweren Schaden für die katholische Kirche durch die Affäre um das zurückgehaltene Missbrauchs-Gutachtens des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki. „Die Wirkung dessen, was da passiert, ist für uns alle außerordentlich negativ“, sagte Marx unserer Redaktion. „Der Schaden für die katholische Kirche ist groß“, betonte er. „Kardinal Woelki hat sich jetzt beim Synodalen Weg ja geäußert, und ich hoffe, dass sich Perspektiven zeigen, um aus dieser Situation herauszukommen“, erklärte der Erzbischof von München und Freising.
Marx: "Ich wünsche mir sehr, dass das Gutachten Klarheit schafft bei Verantwortlichkeiten"
Marx betonte, dass das in den kommenden Monaten erwartete neue Missbrauchs-Gutachten seiner Diözese Klarheit auch in der Frage der damals Verantwortlichen schaffen soll. „Unser Gutachten wird, davon gehe ich aus, im Laufe des Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt und im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten Verantwortliche benennen“, betonte er. „Ich wünsche mir sehr, dass das Gutachten Klarheit schafft bei Verantwortlichkeiten. Das gilt selbstverständlich auch für meine Person und meine Verantwortungsbereiche.“
Dies sei allein Sache der Gutachter. „Ich kann und werde dort nicht eingreifen und das Gutachten beeinflussen“, betonte Marx. „Das neue Gutachten schließt jetzt an das von 2010 an – und wird veröffentlicht. Ich gehe davon aus, dass es ähnlich wie das Gutachten strukturiert sein wird, das die Kanzlei für das Bistum Aachen erstellt hat.“ (AZ)
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