Die anhaltenden Beschwerden aus Washington, Deutschland gebe nicht genug Geld für die Nato aus, stoßen bei der CDU auf offene Ohren. "Die Kritik der USA, namentlich des amerikanischen Botschafters in Deutschland, Richard Grenell, an den zu geringen Verteidigungsausgaben in Deutschland ist völlig gerechtfertigt", sagte Unions-Fraktionsvorstandsmitglied Axel Fischer (CDU) unserer Redaktion. Die Bundesregierung habe vor Jahren zugesagt, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Landesverteidigung auszugeben, diese Zusage bisher aber nicht eingehalten. "Das muss sich ändern", forderte der Karlsruher Abgeordnete.
"Wichtiger als die Frage, wie viele US-amerikanische Soldaten in Deutschland stationiert sind, ist mir zum Ersten die Gewährleistung der äußeren Sicherheit in Deutschland und Europa und zum Zweiten die Bewahrung der guten und engen transatlantischen Partnerschaft zwischen Deutschland und den USA", ergänzte Fischer.
Einhaltung der Nato-Verpflichtung "eine Selbstverständlichkeit"
Auch der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Henning Otte, äußert Verständnis für die Kritik von US-Botschafter Grenell. "Deutschland hat sich wiederholt gegenüber der Nato verpflichtet, einen Anteil von zwei Prozent seines Bruttoinlandprodukts in Verteidigung zu investieren", sagte Otte unserer Redaktion. Zu dieser Verpflichtung zu stehen, "ist eine Selbstverständlichkeit". Die Bundeswehr brauche dringend mehr Geld, "um die Streitkräfte nach drei Jahrzehnten Sparkurs wieder auf die erforderliche Einsatzbereitschaft zu bringen".
Grenell hatte Deutschland wegen seiner aus seiner Sicht zu geringen Ausgaben für Verteidigung gedroht, einen Teil der US-Truppen in Deutschland abzuziehen. "Es ist wirklich beleidigend zu erwarten, dass der US-Steuerzahler weiter mehr als 50.000 Amerikaner in Deutschland bezahlt, aber die Deutschen ihren Handelsüberschuss für heimische Zwecke verwenden", hatte der wortmächtige Diplomat gesagt.
Donald Trump attackiert Deutschland regelmäßig
Die amerikanische Botschafterin in Polen, Georgette Mosbacher, hatte erklärt, sie würde sich freuen, würden US-Truppen nach Polen verlegt. Allerdings würden die Vereinigten Staaten damit gegen die Nato-Russland-Akte verstoßen, die eine dauerhafte Stationierung von Nato-Soldaten im ehemaligen Ostblock verhindert.
US-Präsident Donald Trump hat Deutschland wiederholt wegen der Verfehlung des Nato-Ziels scharf attackiert. Deutschland ist das Land, in dem die meisten US-Truppen in Europa stationiert sind.
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