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Migrationsbericht: Zwei Millionen Zuwanderer nach Deutschland: Mehr als Asyl

Migrationsbericht

Zwei Millionen Zuwanderer nach Deutschland: Mehr als Asyl

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    Rund 890.000 Asylsuchende kamen 2015 nach Deutschland, wie hier in Simbach am Inn. Nicht zuletzt deshalb erreichte die Zuwanderung im vergangenen Jahr einen Rekordwert.
    Rund 890.000 Asylsuchende kamen 2015 nach Deutschland, wie hier in Simbach am Inn. Nicht zuletzt deshalb erreichte die Zuwanderung im vergangenen Jahr einen Rekordwert. Foto: Angelika Warmuth (dpa)

    Die Bevölkerung in Deutschland ist im vergangenen Jahr durch Zuwanderung so stark gewachsen wie noch nie seit Bestehen der Bundesrepublik. Das geht aus dem Migrationsbericht 2015 hervor, der vom Bundeskabinett beschlossen wurde.

    Zuwanderer: Wie viele Menschen kamen 2015 nach Deutschland?

    Dem Bericht zufolge waren es 2,14 Millionen. Gegenüber 2014 ist das ein Plus von knapp 46 Prozent.

    Wie viele haben es verlassen?

    Fast eine Million Menschen haben Deutschland in dieser Zeit verlassen, eine Steigerung von 9,1 Prozent. Der sogenannte Wanderungsgewinn lag damit bei fast 1,14 Millionen Menschen.

    Woher kamen die Zuwanderer?

    Rund 39 Prozent waren EU-Ausländer. Sechs Prozent waren Deutsche, die entweder im Ausland geboren wurden oder nach längerer Abwesenheit in die Heimat zurückkehrten. 13 Prozent der neu Zugezogenen stammten aus europäischen Staaten, die nicht Teil der

    Wie hoch war also der Anteil der Asylsuchenden?

    Laut dem Bericht wurden 890000 Asylsuchende registriert. „Der Bericht zeigt auch, dass Deutschland die Zuwanderung von Schutzsuchenden und anderen Migranten inzwischen in den Griff bekommen hat“, sagt Regierungssprecher Steffen Seibert.

    Gibt es eine Rangfolge der Herkunftsländer?

    Erstmals war das Bürgerkriegsland Syrien Hauptherkunftsland. Gezählt wurden rund 327000 Zuzüge. Auf dem zweiten Platz folgt Rumänien, auf dem dritten Polen.

    Wie viele Menschen haben ausländische Wurzeln?

    Von insgesamt 81,4 Millionen Einwohnern haben rund 17,1 Millionen einen Migrationshintergrund.

    Welchen Anteil haben Muslime?

    Nach den Ergebnissen einer ergänzenden Hochrechnung lebten zum Stichtag 31. Dezember 2015 zwischen 4,4 und 4,7 Millionen Muslime in Deutschland. Etwa jeder Zweite stammt aus der Türkei. Der Anteil der Muslime an der Gesamtbevölkerung liegt damit zwischen 5,4 und 5,7 Prozent. Laut einer aktuellen Studie des Meinungsforschungsinstituts Ipsos überschätzen die Deutschen den Anteil. Sie meinen im Durchschnitt, dass er bei 21 Prozent liegt.

    Gibt es spezielle Entwicklungen bei der Zuwanderung von Frauen?

    Thailand (72 Prozent), Kasachstan und Russland (je 60) sind die einzigen Staaten, aus denen überproportional viele Frauen nach Deutschland gekommen sind.

    Viele Zuwanderer kommen auch zum Studieren nach Deutschland. Wo kommen sie her?

    Unter den Nicht-EU-Bürgern, die hier studieren, stellten die Chinesen mit 10.092 Zuwanderern mit Abstand die größte Gruppe. Auf Rang zwei lag Indien (4417), gefolgt von den USA (4162). (mit dpa, kna, epd)

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