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Merkel erwägt EM-Boykott in Ukraine

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Merkel erwägt EM-Boykott in Ukraine

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    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwägt einen politischen EM-Boykott. Foto: Jochen Lübke dpa
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwägt einen politischen EM-Boykott. Foto: Jochen Lübke dpa

    Sollte die inhaftierte  Oppositionsführerin Julia Timoschenko bis zur EM in sechs Wochen  nicht freigelassen werden, will Merkel ihren Ministern nach  Informationen des "Spiegel" empfehlen, den Spielen fernzubleiben.  Timoschenkos Tochter fehlte die Bundesregierung an, sich für ihre  Mutter einzusetzen.

    "Spiegel": Merkel erwägt EM-Boykott in Ukraine durch ihre Minister

    Wie der "Spiegel" am Sonntag vorab berichtete, könnte Merkel  lediglich für Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) in  seiner Funktion als Sportminister eine Ausnahme machen. Friedrich  will das Spiel Deutschland gegen die Niederlande in Charkiw, wo  Timoschenko im Gefängnis sitzt, nach eigener Aussage nur besuchen,  wenn er die 51-Jährige vorher treffen kann.

    Timoschenkos Tochter fleht Bundesregierung um Hilfe an

    Timoschenko, die an Bandscheibenproblemen leidet, verbüßt eine  siebenjährige Haftstrafe wegen Amtsmissbrauchs. Die EU kritisiert  die Inhaftierung der Ex-Regierungschefin als politisch motiviert.  Timoschenko protestiert mit einem Hungerstreik gegen ihre  Haftbedingungen und wirft den Behörden Misshandlung vor.

    Pressestimmen zu einem möglichen EM-Boykott:

    "Emder Zeitung" zum EM-Boykott: "Wegen der Misshandlungen an Julia Timoschenko erwägt Angela Merkel einen

    Die "Märkische Allgemeine" aus Potsdam  meint zu einem möglichen Boykott der Fußball-EM in der Ukraine: "Was ist politischer als das selbsterklärte Ziel der  Völkerverständigung? Dieses Wort aber beschreibt den einzig  gangbaren Weg, will man die

    "Münchner Merkur" zu Ukraine/EM/Timoschenko: "Ein politischer Boykott der Spiele würde das Regime und nicht den Fußball ins Abseits stellen. Gepunktet hat die Truppe um Präsident Janukowitsch und verloren hat Timoschenko erst dann, wenn europäische Politiker zu Claqueuren des Regimes werden und sich dabei auf den Tribünen der Stadien auch noch vorführen lassen. Es geht nicht nur um Julia Timoschenko oder um Geld. Es geht vor allem um Selbstachtung und Zivilcourage."

    "Weser-Kurier" zu Ukraine/EM: "Wissenschaftler würden von einer "Transfergesellschaft" sprechen. Das sind Staaten, die aus Kriegen oder Diktaturen hervorgegangen sind und die sich auf eine Weggabelung hinbewegen: Rückfall in ein autoritäres Regime oder allmähliche Demokratisierung. Umso wichtiger ist es, auf Missstände hinzuweisen und ihr Ende zu fordern, erst Recht mitten in Europa. Spitzensportler sollten sich nicht darauf zurückziehen, dass dies ausschließlich der Job von Spitzenpolitikern sei. Es ist gut, dass sich Uli Hoeneß anders verhält als Schumacher und Vettel in Bahrain." AZ/dpa/afp

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