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Merkel bei Anne Will: Teil des Problems? Bei "Anne Will" sagt Merkel, dass sie das anders sieht

Merkel bei Anne Will

Teil des Problems? Bei "Anne Will" sagt Merkel, dass sie das anders sieht

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    Angela Merkel erklärt bei "Anne Will", warum sie Kanzlerin bleiben will.
    Angela Merkel erklärt bei "Anne Will", warum sie Kanzlerin bleiben will. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Angela Merkel hat sich entschieden: wieder anzutreten, zu kämpfen. Und das wohl im Wissen, worauf sie sich einlassen würde. Immer wieder möchte Anne Will am Sonntagabend in der gleichnamigen Talkshow im Ersten wissen, ob Merkel statt Teil der Lösung nicht eher Teil des Problems sei. "Merkels Entscheidung - Das richtige Signal in unsicheren Zeiten?" ist die Sendung betitelt. Und Anne Will nimmt das Fragezeichen im Titel ernst, bohrt immer wieder nach.

    Merkel wiederum wirkt ruhig, gefasst, mit sich im Reinen. Kein Wunder, hat sie doch lange über ihre Entscheidung, nochmals zu kandidieren, gegrübelt, wie sie bei "Anne Will" betont. "Ich habe seit Sommer jeden Tag darüber nachgedacht", gesteht die Kanzlerin. Die Frage sei gewesen: "Was kann ich dem Land geben, was kann ich meiner Partei geben und was bedeutet das auch für mich?"

    Merkel bei "Anne Will": Sieg von Trump gab nicht den Ausschlag

    Entscheidend für die Beantwortung der Frage seien nicht einzelne Ereignisse gewesen, erläutert Merkel. Auch der Wahlsieg von Donald Trump am 9. November nicht. "Es geht um eine lange Zeitspanne", sagt die Kanzlerin. Und nicht darum, ob in den USA nun Hillary Clinton oder

    Dass sie gerade in einer Zeit, in der Trump gewählt wird, Marine Le Pen Chancen besitzt, bald Frankreich zu regieren und in Deutschland die Alternative für

    Bei "Anne Will" betont Merkel den Zusammenhalt der Gesellschaft

    Merkel spricht davon, "Lösungen anbieten zu wollen". Etwa bei den Themen Wohneigentum, Altersvorsorge. Und beim Thema Zusammenhalt. Es ist dieser Begriff, den Merkel bei "Anne Will" wohl am meisten gebraucht. Merkel sagt, sie wolle am Zusammenhalt arbeiten - von Stadt und Land, von Jung und Alt, von denen, die schon länger in Deutschland leben und denen, die gerade erst gekommen sind. "Ich glaube, wir haben da gute Angebote", sagt Merkel.

    Anne Will moderiert die gleichnamige Talkshow im Ersten.
    Anne Will moderiert die gleichnamige Talkshow im Ersten. Foto: NDR/Wolfgang Borrs

    Ob sie in Zukunft konservativer, islamkritischer werde, will Anne Will schließlich wissen. "Ich suche die Lösung dort, wo die CDU verankert ist. Das ist die soziale Marktwirtschaft, die freiheitlich-demokratische Grundordnung", antwortet Merkel. Und stellt sogleich klar: "Ein Zurück in die Zeit vor der Digitalisierung und Globalisierung wird es nicht geben."

    Das heiße allerdings nicht, dass sie sich nicht weiterentwickle, betont Merkel. Mehrfach nennt sie den Türkei-Deal als Beispiel. "Daran habe ich vor zwei Jahren nicht so denken müssen", sagt die Kanzlerin zu Anne Will.

    Angela Merkel bleibt bei "Anne Will" gewohnt ruhig

    Kurz vor Ende des 20-minütigen Gesprächs erlaubt sich Merkel dann noch einen kleinen süffisanten Kommentar, lässt ihre oft verborgene Schlagfertigkeit aufblitzen. Darauf angesprochen, dass CSU-Chef Horst Seehofer nicht gerade euphorisch auf ihre erneute Kandidatur reagiert habe, sagt sie bloß: "Da hatten wir schon Kontroverseres."

    Am Ende von "Anne Will" bleibt das Bild einer Angela Merkel, die zu wissen scheint, worauf sie sich eingelassen hat. Dass es ein schwieriger Wahlkampf werden werde, betont sie in der Sendung mehrfach selbst. Und gibt sogleich ihr Motto aus: "Wir wollen nicht hassen, wir wollen argumentieren", sagt die Kanzlerin.

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