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Mehr als 30 Tote: Ägypten geht mit Luftwaffe gegen Extremisten auf dem Sinai vor

Mehr als 30 Tote

Ägypten geht mit Luftwaffe gegen Extremisten auf dem Sinai vor

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    Die Ägyptische Armee geht hart gegen Extremisten auf der Halbinsel Sinai vor.
    Die Ägyptische Armee geht hart gegen Extremisten auf der Halbinsel Sinai vor. Foto: Ahmed Khaled

    Ägyptens Militär hat den bewaffneten Extremisten auf der Halbinsel Sinai den Krieg erklärt. Kampfflugzeuge bombardierten am Mittwoch die Verstecke der Militanten und töteten nach Angaben aus Sicherheitskreisen mehr als 30 von ihnen.

    Den Luftangriffen waren in der Nacht zuvor neue bewaffnete Attacken der Extremisten auf insgesamt fünf Militär- und Polizeikontrollpunkte nahe der Grenze zu Israel und zum palästinensischen Gazastreifen vorausgegangen. Dabei waren mehrere Sicherheitsbeamte verletzt worden.

    Das ewige Ägypten

    Ägypten heißt offiziell Arabische Republik Ägypten.

    Ägypten liegt in Afrika und Asien.

    Die Amtssprache ist Arabisch.

    Das Land grenzt an Libyen, den Sudan, Israel und den Gaza-Streifen.

    Lebensader Ägyptens ist der Nil.

    Die Hauptstadt ist Kairo. Weitere große Städte: Alexandria, Gizeh, Schubra al-Chaima, Port Said, Sues und Luxor.

    Auf 1.001.449 Quadratkilometern leben mehr als 80 Millionen Ägypter.

    Das Kfz-Kennzeichen ist ET, die Internet-TLD .eg und die Telefonvorwahl die 20.

    Die Währung des arabischen Landes ist das Ägyptische Pfund, das 100 Piaster entspricht.

    Ägypten wurde am 28. Februar 1922 von Großbritannien unabhängig.

    Ägypten: Schwerster Konflikt seit Mubaraks Sturz

    Es handelt sich um den schwerwiegendsten bewaffneten Konflikt in Ägypten seit dem Sturz des langjährigen Präsidenten Husni Mubarak im Februar 2011. Im Inneren und im Norden des Sinai herrscht ein Sicherheitsvakuum, das sich seit dem Mubarak-Sturz noch verstärkte.

    Über Herkunft und Zugehörigkeit der sogenannten Dschihadisten (Religionskrieger) wird in Ägypten spekuliert. Das Militär machte dazu bislang nur Andeutungen. Demnach soll ein Teil von ihnen durch Schmugglertunnels aus dem Gazastreifen gekommen sein. Ägyptische Experten sehen aber vor allem neue einheimische, radikal-islamistische Strömungen am Werk.

    In dem gesetzlosen Umfeld hätten sich demnach Gruppen von Dschihadisten etabliert, die sich an der extremistischen Ideologie und an den terroristischen Methoden der Al-Kaida orientieren. Der Zugang zu Waffen sei wiederum durch den Umsturz im Nachbarland Libyen erleichtert worden. Die zahlreichen Milizen, die während des Aufstands gegen das Gaddafi-Regime entstanden waren, hätten einen Teil ihres Kriegsgeräts an überregional operierende Waffenhändler verkauft.

    Sinai: Touristen weiterhin sicher

    Der Sinai ist zugleich ein beliebtes Urlaubsziel für Ausländer, so auch für Deutsche. Die Hotel- und Strandressorts liegen im Süden der Halbinsel. Sie seien durch den bewaffneten Konflikt in keiner Weise betroffen, sagte der ägyptische Fremdenverkehrsminister Hischam Sasu am Mittwoch dem Portal "alahramonline". Die Urlauber könnten sich dort unverändert in Sicherheit fühlen, fügte er hinzu.

    Am Sonntag hatten Bewaffnete bei einem Überfall auf einen ägyptischen Grenzposten 16 Soldaten getötet. Danach waren einige von ihnen mit einem erbeuteten Panzerfahrzeug nach Israel eingedrungen, wo sie durch einen israelischen Luftangriff getötet wurden.

    Die Luftangriffe am Mittwoch seien in der Ortschaft Scheich Suwaid in der Nähe der Provinzhauptstadt Al-Arisch, geflogen worden, berichtete das Internetportal alahramonline. Starke Bodentruppen verfolgten zudem die Angreifer in einer gebirgigen Region südlich der Stadt. Nach Medienberichten zerstörte das Militär auch drei gepanzerte Fahrzeuge der Extremisten.

    Angesichts der Gewalt auf dem Sinai rief Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) Israel und Ägypten zu Zurückhaltung auf. Westerwelle äußerte in Berlin "große Sorge" über die jüngsten Angriffe. Dort bestehe ein "erhebliches Eskalationsrisiko". Der Minister appellierte nach Angaben eines Sprechers deshalb an alle Seiten, entschieden gegen Terror vorzugehen, aber auch umsichtig zu bleiben. dpa/AZ

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