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Medienberichte: Geheimdienst wollte offenbar NSU-Terroristen anwerben

Medienberichte

Geheimdienst wollte offenbar NSU-Terroristen anwerben

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    Uwe Mundlos
    Uwe Mundlos Foto: Foto: Frank Doebert/Ostthüringer Zeitung

    Das berichteten "Spiegel  online" und der "Tagesspiegel" (Mittwochsausgabe) am Dienstag  übereinstimmend unter Berufung auf jetzt aufgetauchte Akten des  MAD.

    Mundlos leistete vom 1. April 1994 bis zum 31. März 1995 seinen Grundwehrdienst ab. Der MAD fragte ihn in dieser Zeit, ob er bereit sei, über geplante Anschläge auf Asylbewerberheime zu berichten. Mundlos hat sich den Berichten zufolge geweigert. Er tauchte 1998 unter und wird für zehn Morde mitverantwortlich gemacht. Im vergangenen Jahr beging er Selbstmord.

    Der Nachrichtendienst habe Mundlos gefragt, ob er bereit sei,  über geplante Anschläge auf Asylbewerberheime zu berichten. Mundlos  habe dies verneint. Zum einen nehme er an solchen Aktionen nicht  teil, außerdem könne er sich "nicht vorstellen, mit den zuständigen  Behörden zu kooperieren", zitierte "Spiegel online" aus den Akten.

    Bisher hatten alle deutschen Behörden stets abgestritten, dass  sie Mitglieder des Neonazi-Trios als Quellen angeworben hätten.  Mundlos, der laut "Tagesspiegel" von April 1994 bis März 1995 in  einer Thüringer Kaserne seinen Grundwehrdienst ableistete, war demnach gemeinsam mit anderen wegen des Singens von rechten Liedern aufgefallen. In der Vernehmung habe er dann eingestanden, dass er  rechtem Gedankengut nahestehe.

    Laut "Spiegel online" distanzierte Mundlos sich zwar indirekt von  dem Mord an Millionen Juden in der Nazi-Zeit und erklärte, das sei  eine "schlimme Sache" gewesen. Allerdings habe Mundlos über  Asylbewerber gelästert.

    Der Vorgang wurde demnach in einer Akte festgehalten, die der  MAD an die Verfassungsschutz-Landesämter von Sachsen,  Sachsen-Anhalt und Thüringen weiterleitete und später selbst  vernichtete. Zumindest der sächsische Verfassungsschutz bewahrte  die Akten allerdings auf. Dies erfuhr den Berichten zufolge der MAD  im März diesen Jahres, weil das Landesamt den  Bundeswehr-Geheimdienst bat, die Unterlagen an den  Untersuchungsausschuss und andere Gremien weitergeben zu dürfen.  Die Abgeordneten des Bundestags-

    MAD-Chef Ulrich Birkenheier soll noch am Dienstagnachmittag vom  Ausschuss zur Mordserie des rechtsextremen "Nationalsozialistischen  Untergrunds" (NSU) vernommen werden. Mundlos soll zusammen mit den  Neonazis Beate Zschäpe und Uwe Böhnhardt die

    Mundlos und Böhnhardt waren Anfang November 2011 nach einem  gescheiterten Banküberfall tot in einem Wohnmobil in Eisenach  gefunden worden. Zschäpe soll für die Tatserie des Trios angeklagt  werden.Der Militärische Abschirmdienst soll 1995 versucht haben, den späteren NSU-Terroristen Uwe Mundlos als Informanten anzuwerben. Das berichten mehrere Zeitungen übereinstimmend. Sie berufen sich auf MAD-Akten. Mundlos leistete vom 1. April 1994 bis zum 31. März 1995 seinen Grundwehrdienst ab. Der MAD fragte ihn in dieser Zeit, ob er bereit sei, über geplante Anschläge auf Asylbewerberheime zu berichten. Mundlos hat sich den Berichten zufolge geweigert. Er tauchte 1998 unter und wird für zehn Morde mitverantwortlich gemacht. Im vergangenen Jahr beging er Selbstmord.

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