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Medienbericht: Saudi-Arabien will deutlich mehr deutsche Panzer kaufen

Medienbericht

Saudi-Arabien will deutlich mehr deutsche Panzer kaufen

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    Saudi-Arabien will offenbar von Deutschland mehr Panzer des Typs Leopard 2 kaufen, als bislang bekannt war.
    Saudi-Arabien will offenbar von Deutschland mehr Panzer des Typs Leopard 2 kaufen, als bislang bekannt war. Foto: dpa

    Das Königreich habe großes Interesse am Kauf von 600 bis  800 neuen Panzern des Typs Leopard 2, berichtete die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf Regierungskreise. Bisher war nur von knapp 300 deutschen Panzern für Saudi-Arabien die Rede. Angesichts  der repressiven Menschenrechtspolitik des ultrakonservativen  Golfstaats war bereits dieses Geschäft bei der Opposition auf massive Kritik gestoßen.

    Widerstände in der Bundesregierung gegen das Panzergeschäft

    In der Bundesregierung gibt es dem Bericht zufolge erhebliche  Widerstände gegen das Panzergeschäft. Während sich im  Wirtschaftsministerium auch Befürworter fänden, signalisierten das  Bundeskanzleramt sowie die Ministerien für Äußeres und Verteidigung  Ablehnung. Eine für Anfang Juni geplante Sitzung des  Bundessicherheitsrat sei kurzfristig verschoben worden, hieß es in  dem Bericht. Ohne die Zustimmung des Geheimgremiums, dem die  Kanzlerin und acht Minister angehören, darf deutsche  Rüstungstechnik nicht exportiert werden.

    Saudi-Arabien hatte sich nach einem harten Konkurrenzkampf zwischen  dem US-Panzer M1 Abrams und dem Leopard 2 für das deutsche Modell  entschieden. Der Panzer müsse für den Einsatz in Wüstengebieten  allerdings umkonstruiert werden. Bundestagsabgeordnete bestätigten  der "Bild am Sonntag", dass in Saudi-Arabien bereits Langzeittests  mit dem Leopard-Panzer laufen. Der Auftrag könnte die Zukunft der  Panzerhersteller Krauss Maffei Wegmann und Rheinmetall sichern, die  wegen der Umstrukturierung der Bundeswehr dringend neue Aufträge  brauchen.

    Kritik auch seitens der Opposition

    Eine Ausweitung des Geschäfts dürfte bei der Opposition erneut auf Kritik stoßen. SPD, Grüne und Linke hatten bereits vergangenes Jahr nach Bekanntwerden des geplanten Rüstungsdeals kritisiert, dass es  sich bei der Golfregion um ein Spannungsgebiet handele, in das laut den deutschen Exportrichtlinien keine Kriegswaffen verkauft werden dürfen. Saudiarabische Truppen hatten im März 2011 einen schiitischen Volksaufstand im benachbarten Bahrain blutig niedergeschlagen. Das Verhältnis zum Iran ist zudem stark gespannt. afp/AZ

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