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Medienbericht: Deutsche Militärs verhandeln in Israel über Drohnen

Medienbericht

Deutsche Militärs verhandeln in Israel über Drohnen

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    Bisher war die Predator-Drohne der Favorit der Bundesregierung. Das könnte sich nun ändern.
    Bisher war die Predator-Drohne der Favorit der Bundesregierung. Das könnte sich nun ändern. Foto: Symbolbild/dpa

    Drohnen - kleine unbemannte Flugzeuge

    Sie sind nach Insekten benannt und bringen mitunter den Tod: Drohnen. Mit einer männlichen Honigbiene haben die von den Armeen vieler Länder eingesetzten unbemannten Fluggeräte (Unmanned Aerial Vehicles, UAV) allerdings bis auf den Namen nichts zu tun.

    Die Mini-Flugzeuge sind mit modernster Elektronik ausgestattet und haben ein breites militärisches Einsatzspektrum: Es reicht von der Überwachung von Konfliktgebieten über die taktische Aufklärung bis zur Erfassung und Zerstörung gegnerischer Ziele.

    Drohnen werden aus großer Entfernung ferngesteuert und können einen Tag oder länger in der Luft bleiben.

    Die meisten dieser Flugkörper sind mit jeweils mindestens zwei «Hellfire (Höllenfeuer)»-Raketen ausgestattete «Predator»-Drohnen des US-Herstellers General Atomics Aeronautical. Die Basis-Version des mehrfach weiterentwickelten Typs ist etwa 8,20 Meter lang und hat eine Spannweite von knapp 15 Metern.

    Bei einer Marschgeschwindigkeit von 180 Kilometern in der Stunde kann das Fluggerät bis zu 40 Stunden in der Luft bleiben und einen Einsatzradius von 740 Kilometern erreichen.

    US-Drohnen werden seit Jahren im Krieg gegen die Taliban in Afghanistan eingesetzt. Sie dienten zudem im Kampf gegen die Truppen des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi.

    Im Jemen nahmen Drohnen militante Islamisten mit Verbindung zum Terrornetzwerk Al-Kaida ins Visier. Bei Drohnen-Angriffen starben aber auch tausende Zivilisten. (dpa)

    Das Bundesverteidigungsministerium  hat offenbar ernsthafter als bislang bekannt mit Israel über die  Anschaffung bewaffneter Drohnen verhandelt. Im vergangenen November und im Februar habe es Treffen mit israelischen Militärs und dem Hersteller der "Heron"-Drohne gegeben, erklärte das Ministerium in der Antwort auf eine Anfrage aus der Linksfraktion, aus welcher der "Spiegel" am Sonntag zitierte.

    Entscheidigung über Drohnen-Anschaffung erst nach der Wahl

    Erst kürzlich sei zudem der Luftwaffenchef nach Israel gereist und  habe sich dort die bewaffnete Version "Heron TP" vorführen lassen,  berichtete das Magazin. Bei der mittlerweile dem US-Modell "Predator" vorgezogen, da  die Israelis erhebliche Fortschritte bei der Entwicklung gemacht  hätten. Zudem würde Israel den Deutschen bei einem Kauf erlauben,  die Drohne technisch weiterzuentwickeln. Die USA lehnten dies ab.

    Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hatte in der  vergangenen Woche angekündigt, dass die Entscheidung des Bundestags  über die Anschaffung umstrittener Kampfdrohnen erst nach der Wahl  fallen solle. Das Ministerium selbst will seine Haltung in der  Frage aber noch vor der Wahl festlegen. De Maizière ist  grundsätzlich für die Beschaffung von Kampfdrohnen, hatte sich aber  für eine ausführliche Debatte darüber ausgesprochen.

    Deutsche Drohnen bislang noch unbewaffnet

    Derzeit setzt die Bundeswehr unter anderem in Afghanistan  geleaste israelische Aufklärungsdrohnen ein, die aber nicht  bewaffnet sind. US-Armee und -Geheimdienste nutzen bewaffnete  Drohnen auch zur gezielten Tötung vor allem von mutmaßlichen  Terroristen. afp/AZ

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