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Iran: Massenpanik mit mindestens 50 Toten bei Soleimanis Trauerzug

Iran

Massenpanik mit mindestens 50 Toten bei Soleimanis Trauerzug

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    Die Särge des iranischen Generals Ghassem Soleimani und weiterer Getöteter werden durch die schiitische Hochburg Ghom gefahren.
    Die Särge des iranischen Generals Ghassem Soleimani und weiterer Getöteter werden durch die schiitische Hochburg Ghom gefahren. Foto: Amir Hesaminejad, Tasnim News Agency, AP, dpa (Archiv)

    Bei einer Massenpanik während des Trauerzugs für den getöteten iranischen General Ghassem Soleimani in Kerman sind am Dienstag mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen. Das berichtete das Staatsfernsehen am Dienstag unter Berufung auf die örtlichen Behörden. Außerdem wurden Dutzende Menschen verletzt. Soleimani war in der Nacht zum Freitag in der irakischen Hauptstadt Bagdad bei einem US-Angriff getötet worden.

    Soleimani soll auf dem Märtyrer-Friedhof beerdigt werden

    In Kerman hatten sich nach Medienangaben Hunderttausende Menschen versammelt, um den Trauerzug durch den Geburtsort Soleimanis zu begleiten. Der Marsch führte am Dienstag durch das Zentrum der Stadt im Südosten des Landes zum Märtyrer-Friedhof, wo Soleimani später beerdigt werden sollte. Die Zeremonie wurde erneut auf fast alle Fernsehkanälen live übertragen.

    Anwesend am Trauerzug war auch der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden (IRGC), Hussein Salami. "Wir werden Rache nehmen und die wird konsequent und hart sein, so dass die Amerikaner ihre Tat bitter bereuen", sagte Salami. Die Masse erwiderte den Aufruf mit "Rache, Räche"- und "Allahu Akbar"-Rufen ("Gott ist der Größte").

    Der Dienstag war zuvor zum örtlichen Feiertag erklärt worden

    Wegen des erwarteten Massenandrangs war der Dienstag in Kerman zum örtlichen Feiertag erklärt worden - wie zuvor schon der Montag in der Hauptstadt Teheran. Damit wollte die Regierung möglichst vielen Menschen die Möglichkeit geben, sich von dem als Märtyrer verehrten General zu verabschieden.

    Zuvor hatte es in mehreren iranischen Städten große Trauerzüge gegeben. Allein in Teheran nahmen am Montag nach Medienberichten Millionen Menschen Abschied von Soleimani. Zuvor hatten Hunderttausende an Trauerzeremonien in Ahwas, Maschad und Ghom teilgenommen. Die Bilder der von unzähligen Menschen gesäumten Straßen gingen um die Welt.

    Washington rechtfertigte den Luftschlag gegen Soleimani damit, dass der Chef der Al-Kuds-Einheiten folgenschwere Angriffe auf US-Bürger geplant habe. Soleimani war der wichtigste Vertreter der iranischen Streitkräfte im Ausland und galt als Architekt der iranischen Militärstrategie in den Nachbarländern.  (dpa)

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