Georg Nüßlein ist abgetaucht. Auf Anrufe und schriftliche Anfragen reagiert er nicht, in der Sitzung des Bundestages am Freitag fehlt er, und auch auf den Fluren mit den Büros der CSU-Landesgruppe sieht ihn an diesem Tag niemand. „Wie ein Blitz“, erzählt ein Kollege, habe unter den Abgeordneten der CSU die Nachricht eingeschlagen, dass Nüßlein gegen ein Honorar von 660.000 Euro einem Maskenlieferanten ein lukratives Geschäft vermittelt haben soll. Die Immunität des 51-Jährigen ist aufgehoben, die Münchner Generalstaatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und der Steuerhinterziehung – und Nüßlein selbst zieht einen Tag nach Bekanntwerden der Vorwürfe eine erste Konsequenz. Über einen seiner Anwälte lässt er ausrichten, er werde sein Amt als stellvertretender Vorsitzender der Unions-Fraktion im Bundestag ab sofort ruhen lassen.
Masken-Affäre