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Masern: Regierung erwägt gesetzliche Impfpflicht gegen Masern

Masern

Regierung erwägt gesetzliche Impfpflicht gegen Masern

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    Die Regierungskoalition erwägt eine Impfpflicht gegen Masern. Die Virusinfektion kann mitunter schwerwiegende Folgen haben.
    Die Regierungskoalition erwägt eine Impfpflicht gegen Masern. Die Virusinfektion kann mitunter schwerwiegende Folgen haben. Foto: Symbolbild: Schönberger (dpa)

    Nach dem schweren Masernausbruch in Berlin erwägt die Regierungskoalition eine gesetzliche Impfpflicht gegen die Virusinfektion. "Wenn wir es nicht schaffen, mit verstärkter Aufklärung und Beratung die Impfraten bald zu steigern, sollten wir über eine Welt am Sonntag. Die Forderung wird auch vom Koalitionspartner SPD erhoben.

    Masern-Impfpflicht für Kleinkinder als nächster Schritt

    "Wir brauchen jetzt eine konzertierte Aktion von Gesundheitspolitikern aller Parteien und von den Ärzteverbänden, um eine große Impfwelle in Gang zu setzen", sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Karl Lauterbach der Zeitung. Wenn es nicht gelinge, die Impfbereitschaft zu steigern, müsse eine Impfpflicht für Kleinkinder der nächste Schritt sein.

    Scharfe Kritik an Impfgegnern

    Dem Bericht zufolge wurden in Berlin in diesem Jahr bereits 447 Masernfälle gemeldet - mehr als bundesweit im gesamten vergangenen Jahr. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) kritisierte Impfgegner scharf. "Die irrationale Angstmacherei mancher Impfgegner ist verantwortungslos", sagte Gröhe dem Blatt. "Wer seinem Kind den Impfschutz verweigert, gefährdet nicht nur das eigene Kind, sondern auch andere - das kann zu schweren Gesundheitsschäden führen."

    Masern können lebensbedrohliche Folgen haben

    Das sind die Masern

    Die Masern sollten in Deutschland eigentlich bis zum Jahr 2015 ausgerottet sein. Das Gegenteil ist der Fall. Was Sie über die Krankheit wissen müssen:

    Masern werden durch ein Virus ausgelöst und sind hochansteckend.

    Der Masern-Erreger wird über die Luft (aerogen) und bei direktem körperlichem Kontakt verbreitet.

    Symptome der Krankheit sind Fieber, Husten, Schnupfen, und ein Masern-typischer Ausschlag.

    Mögliche Komplikationen bei Masern sind Lungenentzündung oder Gehirnentzündung (Meningitis).

    Mit steigendem Alter steigt das Risiko für Komplikationen.

    Bei Erwachsenen sind Komplikationen häufiger als bei Kindern, und der Krankheitsverlauf ist schwerer.

    Masern gehören zu den meldepflichtigen Krankheiten.

    Wer einmal an Masern erkrankt ist, wird in seinem gesamten Leben nicht noch einmal daran erkranken. Das Immunsystem bildet Antikörper gegen das Virus und speichert diese im Körper.

    Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit. Die hoch ansteckende Virusinfektion kann zu schwerwiegenden Komplikationen und sogar zum Tode führen. In Deutschland kommt es immer wieder zu regionalen Ausbrüchen. Übertragen wird der Erreger durch Tröpfchen, die beim Niesen, Husten oder Sprechen in die Atemluft gelangen. 

    Zwischen Ansteckung und ersten Symptomen vergehen etwa acht bis 14 Tage. Die Krankheit beginnt mit grippeähnlichen Symptomen: Betroffene leiden unter Fieber, Schnupfen und Husten, dann kommt der typische Hautausschlag dazu.  In zehn bis 20 Prozent der Fälle kommt es zu Komplikationen, wie Mittelohr- und Lungenentzündungen sowie Gehirnentzündungen - diese können sogar lebensbedrohlich sein. afp/AZ

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