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"One Planet Summit": Merkel und Macron: weltweiter Schutz von Land und Meeren

"One Planet Summit"

Merkel und Macron: weltweiter Schutz von Land und Meeren

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    Bei dem Projekt der Grünen Mauer sollen Bäume wie ein grünes Band in der Sahelzone gepflanzt werden.
    Bei dem Projekt der Grünen Mauer sollen Bäume wie ein grünes Band in der Sahelzone gepflanzt werden. Foto: picture alliance / dpa

    Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich ausdrücklich dazu verpflichtet, den Lebensraum von Tieren und Pflanzen besser zu schützen.

    Die CDU-Toppolitikerin und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron riefen beim Klimagipfel "One Planet Summit" in Paris Partner dazu auf, sich einer globalen Allianz anzuschließen. Dabei wollen 50 Staaten 30 Prozent der Land- und Meeresflächen bis zum Jahr 2030 schützen. Die Anstrengungen müssten hochgefahren werden, um biologische Vielfalt zu wahren, mahnte Merkel, die bei dem Gipfel per Video zugeschaltet war. Das müsse nicht irgendwann, sondern jetzt geschehen, sonst seien die Konsequenzen unumkehrbar.

    Deutschland verpflichtet sich, bis 2030 jeweils 30 Prozent der Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. Die EU hatte vor einigen Monaten das 30-Prozent-Ziel schon für die Gemeinschaft der 27 Staaten festgelegt. Beim Gipfel setzte sich unter anderen Costa Ricas Präsident Carlos Alvarado für die Initiative "High Ambition Coalition for Nature and People" ein. "Es muss heute gehandelt werden", sagte er. Macron kündigte an, Frankreich wolle das gesetzte Ziel bereits im kommenden Jahr einhalten. Mit der gemeinsamen Verpflichtung habe man nun ein überprüfbares Ziel, sagte der 43-Jährige.

    Beim "One Planet Summit" sprachen auch der britische Premier Boris Johnson, UN-Generalsekretär Antonio Guterres oder EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. "Die Zerstörung der Natur muss gestoppt werden", forderte Johnson. Die meisten Gäste waren wegen der Pandemie per Video zugeschaltet. Im Zentrum des Gipfels stand nicht zuletzt wegen der Covid-19-Pandemie das Thema Artenvielfalt.

    "Wir haben schon oft über die Zusammenhänge zwischen dem Verlust der biologischen Vielfalt und Covid gesprochen", sagte von der Leyen. "Und wenn wir nicht dringend handeln, um unsere Natur zu schützen, stehen wir vielleicht schon am Anfang einer Ära von Pandemien", warnte sie. Durch die Zerstörung von Ökosystemen und den Eingriff des Menschen in die Natur kommen bislang voneinander getrennt lebende Arten in Kontakt. Die Gefahr der Übertragung von Krankheiten von Tieren auf den Menschen wächst. Konkret werde sich die EU in der neuen Initiative "Prezode" engagieren. Das wissenschaftliche Projekt zielt darauf ab, bestehende Projekte zu bündeln. In in den kommenden Jahren sollen außerdem mehrere hundert Millionen Euro in die Forschung investiert werden.

    Ein Schwerpunkt des Gipfels lag auf Afrika. Mit knapp zwölf Milliarden Euro will die internationale Gemeinschaft ein ins Stocken geratene Umweltprojekt in der Sahelzone unterstützen, kündigte Macron an. Bei dem Projekt der "Großen Grünen Mauer" sollen über Tausende Kilometer Bäume wie ein grünes Band in der Sahelzone gepflanzt werden - von Dakar bis Dschibuti. Dies soll die Ausbreitung der Sahara und somit der Wüstenbildung stoppen. Damit soll auch gegen Hungersnöte und Dürre in der Region gekämpft werden. "Die Herausforderung bis 2030 ist riesig", sagte Macron.

    Auch Prinz Charles rief bei der Veranstaltung in Paris Unternehmen aus aller Welt zu Investitionen auf und stellte sein Projekt "Terra Carta" vor. Ziel sei es, Wohlstand in der kommenden Dekade in Einklang mit Natur, Menschen und dem Planeten zu bringen, sagte er. Mit der Initiative will der Prinz von Wales bis zum Jahr 2022 7,3 Milliarden Pfund (rund 8,1 Milliarden Euro) für grüne Projekte einsammeln. Der 72-jährige britische Thronfolger setzt sich bereits seit Jahrzehnten öffentlich für den Schutz des Klimas ein.

    Die Umweltorganisation Greenpeace lobte den Zusammenschluss der 50 Staaten zum Schutz der Lebensräume von Mensch und Tier. Es handle sich um den "Multilateralismus, die wir brauchen, wenn wir die biologische Vielfalt schützen und uns vor zukünftigen Pandemien schützen wollen". Die Organisation WWF Deutschland teilte am Abend mit, die von Naturschützern erhofften großen Finanzspritzen für den Schutz der Natur seien ausgeblieben. Finanzielle Ressourcen seien "ein Schlüsselfaktor, um das Artensterben und die Klimakrise zu stoppen".

    Kritik kam auch von der führenden Klimaaktivistin Greta Thunberg - sie hielt die Veranstaltung nur für leeres Gerede. "Live vom One Planet Summit in Paris: Blabla Natur, Blabla wichtig, Blabla ehrgeizig, Blabla grüne Investitionen, Blabla grüne Möglichkeiten, Blabla grünes Wachstum", schrieb die Schwedin auf Twitter.

    Macron erklärte, er danke allen Vertretern der Zivilgesellschaft und denjenigen, die seit Jahren das Gefühl haben, dass es nicht schnell genug vorangehe. Sie hätten den Weg geebnet und nicht gewartet, dass es etwas passiert. "Ich weiß, wie ungeduldig sie sind", sagte Macron. "Alles, was wir heute gesagt haben, werden wir konsolidieren, umsetzen, messen und in regelmäßigen Abständen verifizieren", versprach der französische Staatschef

    Der "One Planet Summit" war von Frankreich, der Weltbank und den Vereinten Nationen ins Leben gerufen worden - bisher gab es Treffen in Paris 2017, New York 2018 und Nairobi 2019. Ziel ist es, die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens zu beschleunigen und mehr Investitionen in den Klimaschutz zu fördern.

    © dpa-infocom, dpa:210111-99-981254/7 (dpa)

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