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Macron bittet um Redezeit

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Macron bittet um Redezeit

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    Emmanuel Macron
    Emmanuel Macron

    Für Angela Merkel war es eine neue Erfahrung. Als die deutsche Kanzlerin am späten Donnerstagabend zum EU-Gipfel im estnischen Tallinn vorfuhr, war die Karawane der europäischen Ideengeber schon an ihr vorbeigezogen. Eine neue Union, eine effizientere Gemeinschaft, gar eine Neugründung – das sind die Schlagworte dieser Tage. Zwar begrüßte die deutsche Regierungschefin, bevor sie zum Diner mit den übrigen 27 Kolleginnen und Kollegen zusammentraf, die Reformideen grundsätzlich. Über Details müsse man aber noch reden. So zurückhaltend zeigte sich die Kanzlerin, weil zu Hause die potenziellen Koalitionspartner CSU und FDP auf der Bremse stehen. Lediglich die Grünen geben sich offen für neue Ideen.

    Derweil diskutiert die EU längst, was Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron angeregt hat: eine Verteidigungsunion, eine Stärkung der Eurozone mit eigenem Budget und Finanzminister. Selbst Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, der ebenfalls Reformen angemahnt hat, will die Anregungen nicht eins zu eins übernehmen. Aber die „Macromania“ hat die Gemeinschaft gespalten. Das wurde auch gestern Abend deutlich: Aus dem Süden der EU erhielt Macron heftigen Beifall, der Osten schweigt, weil man dort eher auf dem Trip weg von Brüssel ist. Der Westen und Norden halten sich zurück, weil sie die Rechnung fürchten.

    Emmanuel Macron bekam dennoch gestern seinen großen Auftritt. Er hatte um Redezeit gleich zu Beginn des Abendessens gebeten. Beschlüsse stehen wohl erst 2018 an.

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