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Machtwechsel: Nordkorea weint um Kim

Machtwechsel

Nordkorea weint um Kim

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    Funktionäre am Glassarg Kim Jong Ils in Pjöngjang.
    Funktionäre am Glassarg Kim Jong Ils in Pjöngjang. Foto: Foto: dapd

    Peking Die Nachricht fand nicht viel Aufmerksamkeit: Am vergangenen Freitag berichtete das chinesische Staatsfernsehen CCTV, das

    Das Gerücht ist eine von zahllosen Spötteleien, mit denen Internetbenutzer aus aller Welt den Tod des Tyrannen kommentieren. Millionenfach wird derzeit ein Clip aus dem Film „Team America“ verlinkt, in dem eine Kim-Marionette ihre Einsamkeit besingt. Verschwörungstheoretiker malen sich aus, ob

    So wenig die Welt Kim Jong Il nachweint, so sehr tun es seine Landsleute. Bis zum 29. Dezember sollen die Nordkoreaner um den „Geliebten Führer“ trauern, hat die Regierung angeordnet. Sein Leichnam wurde am Dienstag in einem Glassarg aufgebahrt. Sein jüngster Sohn und Nachfolger, Kim Jong Un, machte dem Toten als Erster seine Aufwartung, begleitet von Funktionären der Arbeiterpartei. Der Propagandaapparat, der dem jungen Kim bisher wenig Beachtung geschenkt hat, scheint um den neuen Herrscher nun einen ähnlichen Persönlichkeitskult aufbauen zu wollen wie um seinen Vater und seinen Großvater Kim Il Sung. Kim Jong Un sei als „großartige Persönlichkeit vom Himmel geboren“, berichtete die Nachrichtenagentur KCNA. Die Parteizeitung Rodong Sinmun bezeichnete ihn als „Leuchtturm der Hoffnung“.

    Was Kim Jong Ils Tod für die Machtverhältnisse in Nordkorea bedeutet, ist für Außenstehende bisher rätselhaft. Nachdem das Militär am Montag wenige Stunden nach der Bekanntgabe von Kims Tod zwei Kurzstreckenraketen ins Meer geschossen hatte, kam es am Dienstag nicht zu erneuten Provokationen.

    Südkorea, das sich mit dem Norden seit dem Korea-Krieg (1950–1953) formell noch immer im Kriegszustand befindet, war bemüht, aggressive Signale zu vermeiden. Die Regierung sprach den Nordkoreanern ihr Mitgefühl aus. Zwar will Seoul keine offizielle Delegation zum Staatsbegräbnis am 28. Dezember schicken. Als versöhnliche Geste sollen aber Angehörige des früheren südkoreanischen Präsidenten Kim Dae Jung, der sich um eine Annäherung bemühte, nach Pjöngjang reisen dürfen. Dennoch hat Südkorea Notfallpläne aktiviert. Neben dem Militär wurden Energieunternehmen in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Sie sollen Szenarien für einen Angriff auf Südkoreas Infrastruktur durchspielen. Gleichzeitig wappnen sich Internetspezialisten für Hackerangriffe.

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