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Linkspartei: Der Machtkampf spitzt sich zu

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Linkspartei: Der Machtkampf spitzt sich zu

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    Die Linke hat nicht nur schlechte Umfragewerte, sie steckt weiter mitten in einem Machtkampf: Im Machtkampf um den Linken-Vorsitz ist auch anderthalb Wochen vor dem Göttinger Parteitag keine Lösung in Sicht.
    Die Linke hat nicht nur schlechte Umfragewerte, sie steckt weiter mitten in einem Machtkampf: Im Machtkampf um den Linken-Vorsitz ist auch anderthalb Wochen vor dem Göttinger Parteitag keine Lösung in Sicht.

    Die Linke hat nicht nur schlechte Umfragewerte, sie steckt weiter mitten in einem Machtkampf: Im Machtkampf um den Linken-Vorsitz ist auch anderthalb Wochen vor dem Göttinger Parteitag keine Lösung in Sicht. Parteichef Klaus Ernst warnte am Montag in Richtung der Unterstützer von Fraktionsvize Dietmar Bartsch vor einem Sieg der "destruktiven Kräfte" in der Linken.

    Linkspartei: Gysi versteht Bartsch

    Fraktionschef Gregor Gysi, der zunächst für Oskar Lafontaine als Parteichef plädiert hatte, zeigte nun Verständnis für Bartschs Kandidatur für den Vorsitz. Ein Krisentreffen von Ernst, Lafontaine und Bartsch am Sonntagabend war ergebnislos verlaufen. Ernst sagte nach einer Sitzung des geschäftsführenden Vorstands in Berlin, es bleibe dabei, dass Lafontaine nicht in einer Kampfkandidatur gegen Bartsch antreten werde.

    Linke im Machtkampf

    Gleichzeitig halte Bartsch seine bereits im November angekündigte Kandidatur aufrecht. Eindeutig geklärt worden sei bei dem Gespräch, dass Lafontaine nur dann als Spitzenkandidat für die Bundestagswahl 2013 zu Verfügung stehe, wenn er auch zum Parteichef gewählt werde. Der Lafontaine-Befürworter Ernst sagte zu dem Machtkampf, die Situation sei "wirklich absurd" und eine "absolut ungute Entwicklung". "Wenn die destruktiven Kräften in der Linken sich durchsetzen, wird die Linke schwächer sein als es die PDS je war", mahnte er, ohne Bartsch und dessen Unterstützer explizit zu nennen.

    Bei der Neubesetzung der Spitze würden Lösungen gebraucht, die den Westen mit einbeziehen, da dort der Rückhalt für die Partei "bröckelt". Diese Notwendigkeit würden jedoch einige Linke "unberücksichtigt lassen", so Ernst. Seine Unterstützung für Lafontaine begründete Ernst damit, dass der Saarländer gemeinsam mit Fraktionschef Gregor Gysi bei den Wahlen die meisten Erfolge erzielt habe. Daher bleibe er bei seiner Auffassung, dass es Lafontaine mehr als allen anderen gelingen könne, die Linke wieder nach vorn zu bringen.

    Weibliche Doppelspitze für die Linkspartei?

    Klaus Ernst fügte hinzu, es würden auch weitere Möglichkeiten geprüft. In Frage käme auch eine weibliche Doppelspitze, sagte er. Namen nannte er nicht. Die neue Linken-Führung soll am 2. und 3. Juni gewählt werden. Gysi äußerte Verständnis dafür, dass Bartsch seine Kandidatur für den Parteivorsitz aufrechterhält. Lafontaine machte demnach bei dem Krisentreffen am Sonntagabend klar, dass er Bartsch nicht als Bundesgeschäftsführer akzeptiere.

    Daher "entfiel für Dietmar Bartsch die Überlegung, seine Kandidatur als Parteivorsitzender zurückzuziehen", erklärte Gysi. Niemand könne es Bartsch jetzt verübeln, "seine Kandidatur aufrecht zu erhalten". Gysi hatte sich noch am Mittwoch dafür ausgesprochen, dass Lafontaine als Parteichef und Bartsch als Bundesgeschäftsführer die Linke führen sollen.

    Ernst verwundert über Gregor Gysi

    Ernst äußerte sich verwundert über die Erklärung Gysis, da über die Frage des Bundesgeschäftsführers am Sonntagabend überhaupt nicht gesprochen worden sei. Bartsch hatte am Wochenende bekräftigt, an seiner Bewerbung festzuhalten. Er hat bisher als einziger offiziell seine Kandidatur für den Linken-Vorsitz angemeldet.

    Der 54-Jährige setzt sich für einen klaren Reformkurs der Partei mit einer Öffnung gegenüber der SPD ein. Lafontaine hatte am vergangenen Dienstag seine Bereitschaft zur erneuten Kandidatur erklärt, eine Kampfkandidatur gegen Bartsch aber abgelehnt. (afp, AZ)

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