Wie die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Montagsausgabe berichtet, geht dies aus dem noch nicht veröffentlichten Bericht der kircheninternen Untersuchungskommission hervor. Tebartz-van Elst und sein Generalvikar Franz Kaspar hätten Stiftungsgeld zweckentfremdet, um die Rechnungen für den Bau des Bischofssitzes auf dem Domberg zu bezahlen, berichtet die Zeitung. Das Geld sei eigentlich für für arme, kinderreiche Familien gedacht gewesen.
Insgesamt offenbart der Bericht nach Informationen der "SZ", dass die Führungsriege im Bistum Limburg ein System der Vertuschung und Verschleierung aufbaute, um möglichst ungestört von Kontrolle und Kritik aufwendig auf dem Domberg bauen zu können. Die Unterlagen über die Finanzierung seien in eine Geheimregistratur ausgelagert worden. Mitarbeiter seien unter Druck gesetzt worden, damit sie nichts verraten.
Generalvikar Kaspar war treibende Kraft
Treibende Kraft sei in der Regel Generalvikar Kaspar gewesen, alle entscheidenden Dokumente trügen aber auch die Unterschrift des Bischofs. Der Bericht, der am Mittwoch dem Bischofskonferenzvorsitzenden Robert Zollitsch übergeben werden soll, werde allerdings aller Voraussicht nach keine Hinweise auf ein strafrechtlich relevantes Vergehen des Bischofs enthalten, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".
Der Vatikan hatte Tebartz-van Elst Ende Oktober die Führung seiner Amtsgeschäfte entzogen, nachdem dieser wochenlang wegen der hohen Baukosten für den neuen Bischofssitz in der Kritik gestanden hatte.
Der "Spiegel" berichtete am Wochenende unter Berufung auf das Staatssekretariat des Vatikans, Papst Franziskus wolle nach der Vorlage des Berichts am Mittwoch möglichst rasch über die Zukunft von Tebartz-van Elst und des Bistums Limburg entscheiden. afp/AZ