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"Lieferung ohne Bewaffnung": Bundesregierung verteidigt U-Boot-Exporte an Israel

"Lieferung ohne Bewaffnung"

Bundesregierung verteidigt U-Boot-Exporte an Israel

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    Ein U-Boot der vergrößerten Dolphin-Klasse 212 A für Israel nach dem Stapellauf auf dem Gelände der Howaldtswerke-Deutsche Werft in Kiel.
    Ein U-Boot der vergrößerten Dolphin-Klasse 212 A für Israel nach dem Stapellauf auf dem Gelände der Howaldtswerke-Deutsche Werft in Kiel. Foto: dpa

    "Die Bundesregierung steht mit der Lieferung von U-Booten an Israel in der Kontinuität ihrer Vorgängerregierungen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Sonntag Spiegel Online. "Die Lieferung erfolgt ohne Bewaffnung; an Spekulationen über die spätere Bewaffnung beteiligt sich die Bundesregierung nicht."

    SPD verlang Aufklärung

    Der SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich verlangte Aufklärung darüber, ob die Informationen zutreffen, wonach die von Deutschland gelieferten U-Boote auch mit Trägersystemen ausgerüstet werden können, die atomare Sprengköpfe tragen.

    Atom-U-Boote: Immer wieder Unglücke

    Mai 2012: Ein Feuer bricht auf dem Atom-U-Boot USS Miami aus - es gibt mindestens sechs Verletzte. Der Reaktor war laut Marine nicht in Gefahr.

    Dezember 2011: Bei Reparaturarbeiten ist eines der größten russischen Atom-U-Boote in Brand geraten. Laut russischen Behörden bestand aber keine Gefahr eines Austritts von Radioaktivität.

    April 2011: Bei einer Schießerei auf einem atomgetriebenen U-Boot der britischen Marine wird ein Mann getötet, ein zweiter lebensgefährlich verletzt. Es hatte einen Reaktorantrieb, aber keine Atomwaffen an Bord.

    Oktober 2010: Ein britisches Atom-U-Boot läuft auf Grund. Bei dem Vorfall sei niemand verletzt worden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Es handle sich nicht um einen «nuklearen Zwischenfall».

    Februar 2009: Zwei Atom-U-Boote aus Frankreich und Großbritannien stoßen im Atlantik zusammen. Während die beiden Nationen beteuerten, durch die Kollision habe zu keiner Zeit Gefahr bestanden, warnen Atomexperten vor solchen Vorfällen.

    November 2008: Bei einer Havarie auf einem atombetriebenen russischen U-Boot sterben nach Militärangaben mehr als 20 Matrosen und Zivilisten. Ein ausströmendes Gift soll die Besatzung getötet haben.

    November 2004: Bei einer Explosion auf dem Atom-U-Boot "Podolsk" der russischen Pazifikflotte am 14. November stirbt ein Matrose. Russische Medien vermuteten, dass der Vorfall nicht so harmlos gewesen sei, wie offiziell dargestellt.

    August 2000: An Bord des russischen Atom-U-Boot "Kursk" kommen 118 Seeleute ums Leben.

    "Bisher wurden die Lieferungen unter anderem damit gerechtfertigt, dass die U-Boote konventionelle Abschreckungssysteme sind", sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Spiegel Online.

    Nuklear bestückte Marschflugkörper

    Nach Informationen des Magazins Der Spiegel stattet die israelische Regierung in Deutschland produzierte und zu großen Teilen von der Bundesregierung finanzierte U-Boote mit mit Atomwaffen aus. Die Schiffe würden mit nuklear bestückten Marschflugkörpern ausgerüstet, die mittels eines bislang geheimen hydraulischen Ausstoßsystems abgeschossen werden könnten, so Der Spiegel am Sonntag vorab aus seiner neuen Ausgabe.dpa

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