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Leukämie: Guido Westerwelle hat Krebs

Leukämie

Guido Westerwelle hat Krebs

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    Der ehemalige Bundesvorsitzende der FDP und frühere Bundesaußenminister Guido Westerwelle ist an akuter Leukämie erkrankt.
    Der ehemalige Bundesvorsitzende der FDP und frühere Bundesaußenminister Guido Westerwelle ist an akuter Leukämie erkrankt. Foto: Arno Burgi (dpa)

    Vor gut zwei Wochen war Guido Westerwelle zu Gast bei Markus Lanz. „Wie geht es ihnen?“, lautet die erste Frage des Moderators. „Mir geht’s gut, dankeschön“, sagt der Politiker und lächelt. Er wirkt tiefenentspannt, hat sich im Mallorca-Urlaub einen Drei-Tage-Bart stehen lassen. Der frühere Bundesaußenminister plaudert humorvoll über sein altes Leben in der

    Westerwelle an akuter Leukämie erkrankt

    Das ist die Krankheit Leukämie

    Leukämie wird auch "Blutkrebs" genannt. Zur Behandlung ist eine sofortige Chemotherapie notwendig.

    Die Krankheit geht von Zellen im Knochenmark aus, wo das Blut gebildet wird.

    Bei entsprechender Behandlung bestehen inzwischen durchaus Chancen auf vollständige Heilung, unbehandelt führt die Erkrankung in der Regel in wenigen Wochen zum Tod.

    Mehrere Formen von Leukämie: Chronische Leukämie tritt vor allem bei Erwachsenen auf und verläuft eher schleichend.

    Akute Formen treten sehr plötzlich auf und gehen in der Regel mit schweren Symptomen wie zum Beispiel Müdigkeit, Knochenschmerzen, vergrößerten Lymphknoten und Fieber einher. Sie müssen sofort behandelt werden.

    Bei einer Leukämie ist die Zahl der weißen Blutkörperchen stark erhöht. Je nach der Art der weißen Blutkörperchen, aus denen die Leukämiezellen entstehen, werden myeloische und lymphatische Leukämien unterschieden.

    Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft erkranken in Deutschland pro Jahr etwas mehr als 13.700 Menschen an Leukämie, davon ungefähr die Hälfte an den akuten Formen.

    Die akute lymphatische Leukämie (ALL) tritt am häufigsten bei Kindern und jungen Erwachsenen auf.

    Die akute myeloische Leukämie (AML) trifft dagegen besonders oft Erwachsene im mittleren Lebensalter.

    Die Behandlung bei der akuten myeloischen Leukämie dauert etwa ein Jahr, bei der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) sogar rund zweieinhalb Jahre.

    Die Überlebensaussichten bei einer Leukämie haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Über fünf Jahre betrachtet, erreichen nach Expertenangaben heute rund 50 Prozent der Patienten unter dem 60. Lebensjahr und rund 20 Prozent der Patienten über dem 60. Lebensjahr die komplette Genesung.

    Bei den meisten Patienten mit einer Leukämie lässt sich im Nachhinein nicht feststellen, was ihre Erkrankung ausgelöst hat.

    Experten gehen nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums heute davon aus, dass bei den meisten Patienten Leukämien als eine Art zufälliger Fehler bei der Zellteilung entstehen.

    Um 14.44 Uhr teilt seine Stiftung, die der 52-Jährige erst vor kurzem gegründet hatte, mit: „Guido Westerwelle ist an einer akuten Leukämie erkrankt.“ Die schlimme Diagnose: Blutkrebs. Nach Jahrzehnten des politischen Kampfes mit fulminanten Siegen und bitteren Niederlagen steht dem Liberalen sein schwerster Kampf bevor.

    Die Krankheit trifft Westerwelle in einem Moment, in dem er voller neuer Pläne steckt. „Sie sehen mich als jemanden, der sich darauf freut, dass das Leben weitergeht“, sagt er zu Lanz. Doch der langjährige FDP-Chef zeigt sich auch als nachdenklicher Mensch, er redet über das „knochenharte politische Geschäft“ und die ständige Angst, öffentlich Schwäche oder Verletzlichkeit zu zeigen.

    Und doch ist es ist kein bitterer Blick zurück, es ist ein positiver Blick nach vorne. „Ich habe noch vor, mindestens 25 Jahre, hoffentlich 30 Jahre aktiv durchs Leben zu gehen“, sagt Westerwelle und fügt hinzu: „Was weiß ich, was noch kommt?“ Hoffentlich eine Zeit, in der er wieder sagen kann: „Mir geht’s gut.“

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