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Letzter Papst-Tag: Papstbesuch: Auto von Alt-Bundeskanzler steckt fest

Letzter Papst-Tag

Papstbesuch: Auto von Alt-Bundeskanzler steckt fest

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    Der Papst hat mit seiner Abschlussmesse die Massen begeistert. dpa
    Der Papst hat mit seiner Abschlussmesse die Massen begeistert. dpa

    Nur noch wenige Stunden wird der Papst in Deutschland sein - am Abend fliegt Benedikt XVI. zurück nach Rom. Bei seiner Abschiedsmesse in Freiburg wurde er von 100.000 Menschen empfangen - und auch Petrus habe es gut mit ihm gemeint, so die  Gläubigen angesichts des blauen Himmels.

    Papst mahnt Kirche zur Umkehr

    Bei Sonnenschein hat sich Papst Benedikt XVI. am Vormittag mit einem Freiluftgottesdienst von den Gläubigen in Deutschland verabschiedet. Nach seiner viertägigen Reise durch seine Heimat mit Staatsbesuch in Berlin und weiteren Stationen in Erfurt und Freiburg wollte der Papst am Abend wieder nach Rom zurückfliegen. Überall hatten Gläubige das Oberhaupt der katholischen Kirche mit Jubel und Benedetto-Rufen empfangen. Bei seinem Abschlussgottesdienst rief der Papst die Kirche zur Umkehr auf. Er kritisierte "kirchliche Routiniers, die in ihr nur noch den Apparat sehen". Benedikt XVI. betonte: "Die Erneuerung der Kirche kann letztlich nur durch die Bereitschaft zur Umkehr und durch einen erneuerten Glauben kommen." Der Papst dankte zwar den vielen haupt- und nebenamtlichen Mitarbeitern, "ohne die das Leben in den Pfarreien und in der Kirche als ganzer nicht denkbar wäre." Er lobte auch die Kirche in Deutschland für ihre vielen sozialen und karitativen Einrichtungen. Aber Religiosität könne zur Routine werden, warnte Benedikt. Er appellierte an Gläubige und Funktionäre, ihre Gottesbeziehung zu hinterfragen.

    Abschiedsmesse größte Veranstaltung während des Papst-Besuches

    Mit 100.000 Gläubigen war die Messe die größte Veranstaltung des Deutschlandbesuchs des Papstes. Am Nachmittag wollte Benedikt XVI. noch Bundesverfassungsrichtern begegnen und anschließend im Freiburger Konzerthaus eine Rede vor engagierten Katholiken aus Kirche und Gesellschaft halten. Am Abend sollte der Papst vom Bundespräsidenten auf dem Flughafen Lahr verabschiedet werden.

    Papstbesuch: Auto von Helmut Kohl steckt fest

    Bereits am Samstag hatten Zehntausende den Papst in Freiburg begeistert empfangen. Am Mittag jubelten 24.000 Menschen dem Oberhaupt der katholischen Kirche in der Freiburger Innenstadt zu, am Abend feierten in etwa genau so viele mit ihm einen Jugendgottesdienst auf dem Messegelände. Am Nachmittag empfing der Papst im Freiburger Priesterseminar Altkanzler Helmut Kohl zu einer Privataudienz, um dessen Verdienste um die deutsche Einheit zu würdigen. Kurz vor der Privataudienz ereignete sich ein kurioser Zwischenfall: Kohls Auto landete in einem der offenen Wasserläufe (Bächle) in der Innenstadt. Die Badische Zeitung berichtete, dass Kohls Frau, Maike Richter-Kohl, zu weit nach rechts gefahren sei. Das Auto musste abgeschleppt werden.

    Schüsse in Erfurt: Mann gesteht die Tat

    Vor seiner Abreise in den Breisgau hatte der Papst friedlich auf dem Erfurter Domplatz vor 28.000 Menschen gepredigt. Doch als am Samstag erste Meldungen über Schüsse am Rande der Papstmesse in Erfurt die Runde machen, war die Aufregung groß. Ermittelt wird nun gegen einen Berliner, der die Tat gestanden habe. Laut Polizei ist der 30-Jährige wieder auf freiem Fuß. Knapp zwei Stunden vor dem Gottesdienst mit dem Papst hat der Berliner vier Mal mit einem Luftgewehr auf Sicherheitspersonal geschossen. Verletzt wurde niemand.

    Die Schüsse waren zwischen 07.00 und 07.30 Uhr aus dem Fenster einer Wohnung abgegeben worden, die einige hundert Meter vom Domplatz entfernt liegt. In der Nähe war eine der Kontrollstellen, die Pilger auf dem Weg zur Messe passieren sollten. Der Schütze war in der Wohnung angeblich zu Gast. Er wurde am Samstag festgenommen. Bei dem Mann wurden ein Luftgewehr und eine Luftdruckpistole sichergestellt. Während der Messe mit Benedikt XVI. war von dem Vorfall nichts zu spüren. dpa/dapd/AZ

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