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Lebensmittel: Das Ölkännchen ist gerettet

Lebensmittel

Das Ölkännchen ist gerettet

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    Brüssel Der Krach um die seit langem kurioseste Verordnung der EU ist erst einmal entschärft: Offene Olivenöl-Kännchen dürfen auch weiter auf den Tischen in den Restaurants stehen. Brüssels Agrarkommissar Dacian Ciolos stoppte am Donnerstag die bereits beschlossene Einführung von Einwegflaschen für das kostbare Öl. „Wir haben mit dem Konsumenten offenbar nicht genug gesprochen“, sagte er im Bemühen, so etwas wie eine plausible Ausrede zu finden, um das peinliche Thema möglichst geräuschlos zu kippen und auf den Tischen wieder die alte Ordnung herzustellen. Allerdings wolle er später einen neuen Vorschlag machen – eine Formulierung, die in

    Tatsächlich hatte die Durchführungsverordnung über die Vermarktungsvorschriften für Olivenöl für massiven Widerstand gesorgt. Erst am Mittwoch hatten sich 36 Europa-Abgeordnete in einem offenen Brief an Kommissionspräsident José Manuel Barroso über die Pläne empört. „Eine solche Verordnung ist ein Symbol für EU-Bürokratie, die den Bürgerinnen und Bürgern nicht vermittelbar ist und die wir alle reduzieren wollen“, hieß es in dem Schreiben. Abgeordnete wie der CDU-Politiker Hermann Winkler sprachen sogar von einer „Blamage in ganz Europa“.

    Nun der Rückzieher. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) meinte: besser eine späte Einsicht als keine.

    Dabei wollte Brüssel nur jene Regelungen übernehmen, die in den Olivenöl-Herstellerländern bereits in Kraft sind. Einwegflaschen wurden dort schon vor Jahren in den Gaststätten eingeführt.

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