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Landwirtschaft: Bauernverband will "Green Deal" für EU-Klimaschutz aktiv unterstützen

Landwirtschaft

Bauernverband will "Green Deal" für EU-Klimaschutz aktiv unterstützen

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    Bauernpräsident Joachim Rukwied ist auch Präsident des europäischen Bauernverbands COPA.
    Bauernpräsident Joachim Rukwied ist auch Präsident des europäischen Bauernverbands COPA. Foto: Jan Woitas, dpa

    Der deutsche und zugleich europäische Bauernpräsident Joachim Rukwied hat für die Landwirtschaft eine aktive Unterstützung des neuen EU-Klimaschutzprogramms "Green Deal" angekündigt. "Die EU-Agrarpolitik wird grüner werden, damit sie akzeptiert wird, wir sind dabei und wollen das mitgestalten", sagte der Bauernpräsident unserer Redaktion. Dieses Signal solle auch von der Internationalen Grünen Woche ausgehen, bei der in zwei Wochen auch rund 200 Agrarpolitiker aus aller Welt teilnehmen werden.

    Rukwied betonte, dass die Klimapolitik von hoher Bedeutung für die Bauern sei. "Als Landwirtschaft sind wir Betroffene und Teil der Lösung", sagte er. "In unserer eigenen Klimastrategie haben wir uns selbst sehr ehrgeizige Emissionsreduktionsziele gesetzt."

    Rukwied: "Landwirte frustriert über mangelnde Anerkennung beim Umweltschutz"

    Dies werde aber in der öffentliche Diskussion im Vergleich zu anderen Branchen kaum gewürdigt: "Die Landwirte sind ein Stück weit frustriert darüber, dass ihre Arbeit ständig kritisiert wird", sagte der Bauernpräsident. Dies gelte vor allem bei der Artenschutz-Debatte, wo über andere Faktoren wie Lichtverschmutzung kaum geredet werde. "Wir haben beispielsweise 230.000 Kilometer Blühstreifen mit einer Breite von fünf Metern geschaffen."

    Bauernpräsident warnt vor Einschnitten im EU-Landwirtschaftsbudget

    Rukwied, der auch Präsident des europäischen Bauernverbands COPA ist, warnte vor diesem Hintergrund auch vor der geplanten Kürzung des EU-Landwirtschaftshaushalts. "Der deutsche wie auch der europäische Bauernverband haben die klare Erwartung, dass das Agrarbudget stabil gehalten wird", betonte er. "Das steht übrigens auch im Koalitionsvertrag", fügte er hinzu. Derzeit seien allerdings 1,7 Prozent als Kürzung in der Diskussion. "Wir hoffen, dass wir über Verhandlungen bei einer schwarzen Null landen" betonte er.

    Rukwied ist für Einsatz der sogenannten Genschere CRISPR

    Der Bauernpräsident bekräftigte angesichts der sich abzeichnenden Folgen des Klimawandels die Forderung nach einer Lockerung der europäischen Gesetze zum Einsatz der Gentechnik mit Blick auf neue Züchtungstechniken wie der sogenannten Genschere CRISPR/Cas: "Wir wollen diesen gezielten Schnitt in der Pflanze, aber nicht den Einbau externer DNA", betonte Rukwied. "Wir sehen durchaus die Notwendigkeit für diese Technik, mit der man Pflanzen viel schneller bestimmte Resilienzen, beispielsweise eine hohe Widerstandskraft gegen Dürre, einpflanzen kann", sagte er. "Dazu brauchen wir jetzt eine neue EU-Gesetzgebung."

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Europas Zukunft ist grün

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