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Landtagswahl Sachsen: AfD-Chef kann sich Koalition mit der SPD vorstellen

Landtagswahl Sachsen

AfD-Chef kann sich Koalition mit der SPD vorstellen

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    AfD-Parteichef Bernd Lucke: eine „normale“ Partei?
    AfD-Parteichef Bernd Lucke: eine „normale“ Partei? Foto: Daniel Naupold, dpa

    Trotzig, aber ohne einen Anflug von Ironie klingt Parteichef Bernd Lucke, als er sein Angebot macht: „Wir sind keineswegs der geborene Koalitionspartner der CDU“, sagt der Gründer der „Alternative für Deutschland“ im ZDF-Morgenmagazin, er könne sich „durchaus auch andere Koalitionen vorstellen – mit der SPD beispielsweise“. Das klingt nicht nur politisch, sondern auch mathematisch absurd: Eineinhalb Wochen vor den Landtagswahlen liegt die

    AfD leidet an rechtslastigem Image

    Doch in Luckes Partei sind viele nicht nur davon genervt, dass die CDU die AfD als möglichen Partner mit Nichtbeachtung straft. Vor allem ärgert die Neulinge, in die rechte Ecke gestellt zu werden. Dass Lucke die Sozialdemokraten erwähnt, dürfte dem Versuch dienen, das rechtslastige Image abzustreifen. Denn laut einer Stern-Umfrage kurz vor der Sachsen-Wahl sehen 39 Prozent der Bundesbürger die

    "Je mehr die CDU nach links rückt, umso stärker wird die Suche nach Alternativen rechts der Mitte.“

    Ähnlich schwankt auch die Union in ihrer politischen Bewertung und vor allem der Frage, wie sie mit der neuen Konkurrenz politisch umgehen soll: Der aus Sachsen stammende stellvertretende Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Arnold Vaatz, warnt davor, die AfD zu verteufeln. Die Partei sei „weder die NPD noch der Ku-Klux-Klan noch der Front National“, sagte er dem Tagesspiegel. Vaatz will weiterhin auf einen gelassenen Umgang mit der AfD setzen. „Klar ist aber auch: Je mehr die CDU nach links rückt, umso stärker wird die Suche nach Alternativen rechts der Mitte.“

    Auf der anderen Seite steht der aus Nordrhein-Westfalen stammende stellvertretende CDU-Chef Armin Laschet. Er plädiert für eine härtere Auseinandersetzung mit der Lucke-Partei. In seinem Bundesland habe sich die CDU im Europawahlkampf offensiv mit der AfD und ihren Positionen auseinandergesetzt und im Gegenzug klar für Europa geworben. Als Konsequenz habe die AfD an Rhein und Ruhr ihr bundesweit schlechtestes Ergebnis eingefahren. „Das ist die Methode, dieser Partei zu begegnen“, sagt Laschet.

    Bouffier wirbt für Abgrenzungskurs der CDU zur AfD

    Auch der hessische CDU-Ministerpräsident Volker Bouffier warnte seine Partei davor, darauf zu bauen, dass die AfD ähnlich wie die Piratenpartei rasch wieder von der politische Bühne verschwindet. „Das wird Jahre dauern“, sagte Bouffier. Er warb für einen harten Abgrenzungskurs auf allen Ebenen: „Koalitionen mit der AfD wären das Falscheste, was man machen könnte.“

    In Sachsen warteten gestern SPD und Grüne noch auf die angekündigte Einladung von CDU-Regierungschef Stanislaw Tillich zu Sondierungsgesprächen. Allerdings äußerten sich die Bundes-Grünen skeptisch: „In dem Ergebnis von 5,7 Prozent sehen wir nicht gerade das Signal, als starker Partner in ein Bündnis mit der CDU einzutreten“, sagte Grünen-Bundeschefin Simone Peter. (mit afp, dpa)

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