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Bundestagspräsident: Lammert sagt wegen "Fall Schavan" Rede an Uni Düsseldorf ab

Bundestagspräsident

Lammert sagt wegen "Fall Schavan" Rede an Uni Düsseldorf ab

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    Annette Schavan und Norbert Lammert. Der Bundestagspräsident hat seine Festrede für die Uni Düsseldorf abgesagt. Archivbild
    Annette Schavan und Norbert Lammert. Der Bundestagspräsident hat seine Festrede für die Uni Düsseldorf abgesagt. Archivbild Foto: Alexander Kaya

    Norbert Lammert wird die Festrede zum 50. Jubiläum der Universität Düsseldorf nicht halten. Der Bundestagspräsident hat die Festrede abgesagt - wegen des Umgangs der Uni Düsseldorf mit dem Fall Annette Schavant.

    Lammert sagt Rede an Uni wegen Schavan ab

    Annette Schavan und die Plagiatsaffäre

    28. Februar 2011: Schavan ist eine der ersten aus der Union, die sich kritisch zur Guttenberg-Affäre äußern. «Als jemand, der selbst vor 31 Jahren promoviert hat und in seinem Berufsleben viele Doktoranden begleiten durfte, schäme ich mich nicht nur heimlich», wird sie in der «Süddeutschen Zeitung» zitiert.

    18. Juni 2011: Der Doktortitel müsse «Ausdruck einer wissenschaftlichen Qualifikation und nicht ein Statussymbol oder Titelhuberei sein», sagt Schavan in der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Die Universitäten müssten sich auch selbstkritisch mit den jüngsten Plagiatsfällen auseinandersetzen.

    29. April 2012: Im Internet tauchen anonyme Vorwürfe auf, auch Schavan habe in ihrer Dissertation Quellen nicht vollständig aufgelistet und zum Teil «verschleiert».

    2. Mai: Schavan fordert den Verfasser auf, sich zu erkennen zu geben, und verspricht Aufklärung. Ein Sprecher der Uni Düsseldorf kündigt an, die Promotionskommission werde die Vorwürfe prüfen.

    5./6. Mai: In einem schriftlich geführten Interview mit «Spiegel Online» legt der Plagiatsjäger nach: Er halte es «für belegbar, dass Frau Schavan plagiiert hat, wenn auch in geringerem Maße als andere», behauptet der anonyme Blogger, der sich hinter dem Pseudonym «Robert Schmidt» verbirgt.

    10./11. Mai: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht Schavan ihr Vertrauen aus. Ein Sprecher der Uni Düsseldorf teilt mit, der Ausschuss habe mit der Überprüfung der Vorwürfe begonnen.

    14. Oktober: Einer der Gutachter wirft Schavan vor, sie habe in ihrer Doktorarbeit bewusst getäuscht. Es ergebe sich das «charakteristische Bild einer plagiierenden Vorgehensweise», zitieren «Spiegel» und die «Süddeutsche Zeitung» aus der Analyse. «Die Unterstellung einer Täuschungsabsicht weise ich entschieden zurück», sagt Schavan.

    15./16. Oktober: Merkel spricht Schavan erneut das Vertrauen aus. Rückendeckung bekommt sie auch von ihrem Doktorvater, dem Pädagogikprofessor Gerhard Wehle. Oppositionspolitiker legen Schavan den Rücktritt nahe, sollte sich der Verdacht bestätigen.

    22. Januar 2013: Die Universität Düsseldorf eröffnet ein Verfahren zur Aberkennung des Doktortitels von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU). In einer geheimer Abstimmung stimmt der Fakultätsrat mit 14 Ja-Stimmen und einer Enthaltung für die Einleitung des Hauptverfahrens.

    05. Februar 2013: Die Universität Düsseldorf entzieht Bundesbildungsministerin Annette Schavan den Doktortitel.

    Schon vier Tage später gibt Annette Schavan ihren Rücktritt als Bundesbildungsministerin bekannt.

    Lammerts Sprecher bestätigte auf Anfrage, dass der Bundestagspräsident Zusage zurückgezogen habe. Der parlamentspräsident erklärte in einem Schreiben an den Rektor der Universität, er habe unterschätzt, welche Bedeutung das Verfahren zur Aberkennung des Doktorgrades der damaligen Wissenschaftsministerin im Selbstverständnis der Hochschule habe.

    Lammert verwies dabei unter anderem auf die "demonstrative Auszeichnung" von zwei Professoren, die bei dem Verfahren eine zentrale Rolle gespielt hatten. dpa/AZ

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