59 Tomahawk-Präzisionsraketen haben die US-Streitkräfte bei ihrem aktuellen Luftschlag auf die Luftwaffenbasis Al-Schairat abgefeuert. Dies sei der Stützpunkt, von dem aus der Giftgasangriff geflogen worden sei, erklärte US-Präsident Trump dazu.
Tomahawks sind sogenannte Marschflugkörper. Die unbemannten Flugkörper mit einem Sprengkopf können nach dem Abfeuern ein programmiertes Ziel automatisch treffen. Sie können von Rampen und Radfahrzeugen ebenso gestartet werden wie von Schiffen, U-Booten oder Flugzeugen.
Bereits im Zweiten Weltkrieg wurden vollwertige Marschflugkörper eingesetzt. Der Urtyp ist die als "V1" oder "fliegende Bombe" bekannte deutsche Fieseler Fi 103 mit Strahltriebwerk. Sie hatte noch nicht die Treffgenauigkeit heutiger Marschflugkörper.
Bei einer niedrigen Flughöhe von unter 200 Metern sind Marschflugkörper von gegnerischem Radar nur schwer zu orten. Die Reichweiten der von verschiedenen Staaten entwickelten Modelle liegen zwischen rund 30 und 3000 Kilometern. Damit überschneidet sich der Aktionsradius einiger Modelle mit dem ballistischer Mittelstreckenraketen (800 bis 5500 Kilometer).
Der bekannteste Marschflugkörper der USA ist die BGM-109 "Tomahawk". Die Waffe gibt es in verschiedenen Versionen mit Reichweiten bis zu 2500 Kilometern. Die Entwicklung dieser Waffensysteme begann im Jahr 1972, seitdem wurde es immer weiter aktualisiert.
"Tomahawks" wurden unter anderem im Golfkrieg 1991 und im Irakkrieg 2003 massiv eingesetzt. Auch im Syrienkonflikt kommen sie nun zum Einsatz. Der Grund ist einfach: Marschflugkörper können als Erstschlag-Waffe aus einer sicheren Distanz auf ein Ziel abgefeuert werden. Sie übernehmen damit eine Funktion, die früher bemannte Bomber innehatten - allerdings ohne eigene Soldaten oder Flugzeuge in Gefahr zu bringen.
Ein Marschflugkörper von Typ Tomahawk kostet zwischen 500.000 und einer Million US-Dollar. (dpa)