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Kurioses: Adolf Hitler wird Landrat in Namibia und Angela Merkel kommt in die Kita

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Adolf Hitler wird Landrat in Namibia und Angela Merkel kommt in die Kita

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    So fing alles an: DIe kleine Angela Merkel Ade und ihre Mutter 2015 vor einer Flüchtlingsunterkunft in Hannover. Ophelya Ade hat ihre Tochter nach der Bundeskanzlerin benannt, weil Merkel eine tolle Frau sei.
    So fing alles an: DIe kleine Angela Merkel Ade und ihre Mutter 2015 vor einer Flüchtlingsunterkunft in Hannover. Ophelya Ade hat ihre Tochter nach der Bundeskanzlerin benannt, weil Merkel eine tolle Frau sei. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Es dürfte die erste Kommunalwahl in Namibia sein, die weltweit für Aufregung sorgt. Der Grund dafür ist ein Name. Adolf Hitler Uunona von der Regierungspartei Swapo wurde zum Landrat von Ompundja gewählt, einem Wahlkreis im Norden des Landes. Wie der Lokalpolitiker zu diesem bizarren Vornamen kam, ist bislang nicht bekannt. Sympathien für seinen Namensvetter hat er jedenfalls bislang nicht geäußert. Dass Afrikaner ihre Kinder nach bekannten Personen oder Ereignissen benennen, ist durchaus üblich. Barack Obama lebt gleich mehrfach in Kenia – und die Ghanaerin Angela Merkel ist mittlerweile im Kindergartenalter.

    „Meine Mutter berichtete, dass sie damals begeistert war von der Art, wie Christoph Kolumbus die Welt bereiste und für ihren Sohn das Gleiche wollte“, erzählt zum Beispiel der simbabwische Journalist Columbus Mavhunga. In seinem krisengebeutelten Land sind auch lebensfrohe Namen wie Lovemore (liebe mehr) oder Kissmore (küss mehr) keine Seltenheit. Eltern, die ihrem Sohn etwas Gutes für eine akademische Karriere mitgeben wollen, wählen schon mal den Vornamen Professor.

    Manchmal heißen Kinder auch "Problem"

    Allerdings sind es durchaus auch Enttäuschungen, die sich in der Namenswahl niederschlagen. „Mein Vater hatte drei Jungs – also hoffte er bei meiner Geburt auf ein Mädchen; als er entdeckte, dass es wieder ein Junge war, wählte er für mich den Vornamen Problem“, sagt der Reporter Problem Masau. Einer seiner Freunde wurde nach einem Mann benannt, der im Kalten Krieg auf dem afrikanischen Kontinent eine große Rolle spielte: dem kubanischen Staatschef Fidel Castro.

    In vielen Kulturen Afrikas werden Vornamen von Vorfahren gewählt, die durch ihre Lebensleistung herausragten oder beeindruckten oder anderweitig die Geschichte der Familie repräsentieren. In heutigen Zeiten sind das auch Politiker – und im Englischen sind die Namen oft mit Wünschen und Hoffnungen fürs neugeborene Kind verknüpft, wie Clever, Brillant oder auch Eversmile (ewiges Lächeln).

    Aus Dankbarkeit: Flüchtlingsfamilie nennt ihre Tochter Angela Merkel

    Auch emotionale Umstände im Umfeld der Geburt beeinflussen die Namenswahl vieler afrikanischer Eltern. Im Falle der kleinen Ghanaerin Angela Merkel Adé war es eine Geste der Dankbarkeit, die ihre Mutter 2015 in einer Flüchtlingsunterkunft in Hannover zur Wahl des Vornamens verleitete. Sie hatte damals Reportern erklärt, wie beeindruckt sie von der Kanzlerin gewesen sei und ihre politische Courage bewunderte – Eigenschaften, die sie auch ihrer frisch geborenen Tochter wünschte. (dpa, msti)

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