Der Lokalpolitiker Ertan Eris sagte dem pro-kurdischen Fernsehsender Roy TV, Behördenvertreter und Bewohner sei gelungen, in dem Dorf Ortasu nahe der Grenze zum Irak bislang 19 Leichen zu identifizieren. Demnach handelte es sich um Mitglieder einer Schmugglergruppe.
Kurdenpolitiker: 23 Tote bei Luftangriff im Südosten der Türkei
Vertreter der Sicherheitskräfte in der Provinz Sirnak, in der sich das Dorf befindet, bestätigten den Angriff, machten jedoch keine Angaben zur Zahl der Opfer. Eris sagte, wegen der verschneiten und unübersichtlichen Landschaft sei es möglich, dass die Zahl der Toten noch weiter steige.
Aus Sicherheitskreisen hieß es, dass die Luftwaffe womöglich die Schmuggler, die Gas und Zucker über die Grenze aus dem Nordirak bringen, für Kämpfer der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) hielten. Der BDP-Abgeordnete von Sirnak, Hasip Kaplan, sagte, die Behörden wüssten, dass die Bewohner des grenznahen Dorfes ihren Lebensunterhalt durch Schmuggel verdienten.
Luftwaffe verwechselte womöglich Schmuggler mit PKK-Kämpfern
Die pro-kurdische Nachrichtenagentur Firat berichtete, dass insgesamt 35 Dorfbewohner durch Luftangriffe getötet worden seien, darunter auch Kinder. Die schwer zugängliche Bergregion entlang der Grenze zum Irak gilt als ein Rückzugsgebiet der PKK. Die türkische Armee fliegt immer wieder Angriffe auf Lager der Rebellen im Nordirak. afp