Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Künast: Grüne nicht auf Brautschau

Politik

Künast: Grüne nicht auf Brautschau

    • |
    Künast: Grüne nicht auf Brautschau
    Künast: Grüne nicht auf Brautschau Foto: DPA

    Das sagte Künast am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur dpa vor einer dreitägigen Fraktionsklausur in Weimar. Eine Mehrheit der Deutschen hält die Partei 30 Jahre nach ihrer Gründung für unentbehrlich. In einer Forsa-Umfrage für das Magazin "Stern" sagten 63 Prozent, dass die Grünen gebraucht würden - auch wenn das Umweltbewusstsein bei den anderen Parteien größer geworden sei.

    Künast hält eine schwarz-grüne Koalition im Bund zum jetzigen Zeitpunkt eher für unrealistisch: "Die Koalitionsfähigkeit der Union hängt auch von der Frage ab, ob sie in der Lage wäre, ein Vollchaos, wie sie es im Augenblick produziert, zu unterlassen und auf die richtigen Inhalte zu setzen."

    Der frühere CDU-Generalsekretär Heiner Geißler sieht Bündnisse von CDU und Grüne als Zukunftsmodell. Früher seien diese "gescheitert an den Betonköpfen in beiden Lagern". Das habe sich geändert, etwa in Hamburg oder im Saarland: "Ich bin fest davon überzeugt, dass die nächste Bundesregierung nach der nächsten Bundestagswahl eine schwarz-grüne

    Bundestags-Fraktionschef Jürgen Trittin sagte der dpa, die Grünen stünden für ökologische Modernisierung, soziale Gerechtigkeit und die Verteidigung der Bürgerrechte. Der grüne Nachwuchs forderte einen Generationenwechsel in den eigenen Reihen. Die Partei werde nach wie vor stark von Personen dominiert, die die kompletten 30 Jahre miterlebt hätten. "Das kann nicht die nächsten 30 Jahre so weiter gehen", teilte die Grüne Jugend mit.

    Bei der Weimarer Klausur solle der Anspruch der Grünen unterstrichen werden, "für einen Neustart in Deutschland zu sorgen", sagte Trittin. Auf Koalitionsmöglichkeiten im Bund wollte sich er nicht festlegen: "Die Optionen ergeben sich aus dem Fünf-Parteien-System." Die Grünen seien die Partei, die Koalitionsoptionen ausschließlich an Inhalten festmache. Ein Jamaika-Bündnis aus CDU, FDP und Grünen, wie es im Saarland gebildet wurde, schloss er aus inhaltlichen Gründen für den Bund jedoch aus.

    Bei der Klausur soll nach Trittins Angaben unter anderem diskutiert werden, wie Investitionen in Bildung, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit gelenkt werden können. Eine Million neue Jobs innerhalb von vier Jahren seien dadurch möglich, sagte er. Steuersenkungen, wie von der Bundesregierung diskutiert, würden sich in einer Situation, wo viele Kommunen wegen Geldmangels unter Zwangsverwaltung ständen, verbieten. Notwendig sei dagegen ein "Mix aus Abbau ökologisch schädlicher Subventionen und Einnahmeverbesserungen".

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden