Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat die Vorwürfe des Wehrbeauftragten Hellmut Königshaus (FDP) zu bestehenden Ausrüstungsmängeln bei der Bundeswehr in Afghanistan zurückgewiesen. "Wir nehmen den Schutz unserer Soldaten durch Ausrüstung und Material besonders ernst", sagte de Maizière der "Bild am Sonntag". Zu den konkreten Vorwürfen, im Schützenpanzer Marder werde es 60 Grad heiß, sagte der Minister: "Der angesprochene Marder hat eine Klimaanlage. Die war in diesem Fahrzeug aber ausgefallen. Die Reparatur dauert."
Weitere Vorwürfe lauteten, es gebe zu wenig Blutplasma für verwundete Soldaten und die Bundeswehr müsse aus Mangel an eigenen Hubschraubern auf Hilfe der US-Armee zurückgreifen. Dazu sagte de Maizière: "Natürlich sind wir bei den Hubschraubern auf Verbündete angewiesen. Wir sind schließlich zusammen im Einsatz. Wir werden in der NATO künftig noch stärker so arbeiten, dass ein Partner eine bestimmte Fähigkeit gar nicht mehr hat und auf den anderen Partner angewiesen ist. Das ist nicht Abhängigkeit, sondern Zusammenarbeit."
Für Engpässe beim Blutplasma sei das Arzneimittelrecht verantwortlich, sagte der Minister. "In Deutschland ist es Vorschrift, dass Blutplasma nur fünf Tage aufbewahrt werden darf. Das deutsche Arzneimittelrecht ist besonders streng. Solche Regelungen helfen im Einsatz wenig." De Maizière verwies auf Erfahrungen anderer Länder. Die Niederlande etwa lagerten Blutplasma bis zu zwei Jahre. Die Bundeswehr müsse ausweichen und ausländische Blutkonserven einsetzen. AFP