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Kritik an Auslandsreisen: "Nicht ministrabel": Westerwelle reagiert auf Vorwürfe

Kritik an Auslandsreisen

"Nicht ministrabel": Westerwelle reagiert auf Vorwürfe

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    Außenminister Guido Westerwelle (links) und sein Lebenspartner Michael Mronz.
    Außenminister Guido Westerwelle (links) und sein Lebenspartner Michael Mronz. Foto: dpa

    Wenn Außenminister Guido Westerwelle auf Reisen geht, hat ein zwei Dinge stets dabei: Seinen Lebenspartner Michael Mronz und einen Sack voller Vorwürfe aus Deutschland.

    Der Außenminister, der gerade durch Südamerika tourt, steht zunehmend wegen seiner Reisen in der Kritik. Mronz nutze die Reisen, um als Event-Manager Geschäfte zu machen. Außerdem nehme Westerwelle bevorzugt Geschäftsleute mit, die vor der Bundestagswahl für die FDP gespendet hatten, heißt es.

    Den kalten Wind aus Deutschland bekommt der 48-Jährige selbst im warmen Südamerika zu spüren. Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, äußerte offen Zweifel über Westerwelles Eignung als Außenminister: "Ich habe große Zweifel, ob Westerwelle überhaupt ministrabel ist", sagte Oppermann gegenüber der Rheinischen Post. Dem Außenminister gelinge es nicht, Staats- und Privatgeschäfte sauber zu trennen, giftete Oppermann.

    Auch Ex-Außenminister Frank-Walter Steinmeier kritisierte Westerwelle: "Man sollte falsche Eindrücke vermeiden." Steinmeier stellte sich jedoch hinter die Praxis, Geschäftsleute mitzunehmen. Es sei selbstverständlich, dass die Delegation bei einem wichtigen Exportland wie Deutschland aus Unternehmern bestehe, so Steinmeier.

    Das findet auch Oppermann. Bei der Zusammensetzung der Delegation dürfe jedoch die Höhe der Spenden an die FDP keine Rolle spielen. "Geneigte Firmen unterstützen die FDP mit satten Spenden vor der Wahl und danach nimmt der Außenminister seine Freunde mit ins Ausland auf Geschäftsreise", wird Oppermann zitiert.

    Guido Westerwelle wollte die Angelegenheit eigentlich nicht mehr kommentieren, sah sich nach den Angriffen aus der Heimat nun aber zur Reaktion gezwungen. Westerwelle offensiv: "Für mich ist die Förderung der deutschen Wirtschaftsinteressen im Ausland eine außenpolitische Priorität, weil es um deutsche Arbeitsplätze geht", sagte Westerwelle. "Deswegen ist es gut, dass mich eine hochrangige Wirtschaftsdelegation begleitet."

    Auch dass ihn sein Lebensgefährte Michael Mronz begleitet, findet Westerwelle normal: "Ich freue mich, dass Herr Mronz sich die Zeit nimmt, mich auf eigene Kosten zu begleiten, um sich in der Region über soziale Projekte zu informieren und sich dafür zu engagieren. Das wollen und werden wir fortsetzen."

    Mronz, der auch Vorstand der Aktion "Ein Herz für Kinder" ist, äußerte sich ebenfalls zu den Vorwürfen: "Wann immer ich es zeitlich schaffe, möchte ich Herrn Westerwelle begleiten und als Türöffner nutzen dürfen", so Mronz. Dass er dabei auf eigene Kosten reise, verstehe sich von selbst. (bs, dpa)

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