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Kritik am Bundespräsidenten: Reich-Ranicki fordert Wulffs Rücktritt

Kritik am Bundespräsidenten

Reich-Ranicki fordert Wulffs Rücktritt

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    Bundespräsident Christian Wulff führt den sichtlich angeschlagenen Marcel Reich-Ranicki in den Bundestag. Foto: Sebastian Kahnert dpa
    Bundespräsident Christian Wulff führt den sichtlich angeschlagenen Marcel Reich-Ranicki in den Bundestag. Foto: Sebastian Kahnert dpa

    Am Freitag noch hatte der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki zum 67. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz im Deutschen Bundestag gesprochen. Auch zum Thema Kredit- und Medienaffäre um den Bundespräsidenten Christian Wulff hat der 91-Jährige eine klare Position: „Wulff muss unbedingt zurücktreten", sagte er gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Focus".

    Als Begründung sah Reich-Ranicki materielle Faktoren. „Wulff hat offenbar zu hohe finanzielle Ansprüche.“ Dadurch könne er als Politiker nicht unabhängig sein.

    Wulff-Affäre: Walter Steinmeier kritisiert Bundespräsidenten

    Mit seiner Kritik schließt sich der Literaturkritiker der Opposition an. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier sagte der "Welt am Sonntag": "Deutschland ist für viele Länder ein Vorbild, was die Sauberkeit der Politik und die Unabhängigkeit ihrer Verantwortungsträger angeht. Die Debatte um Wulff nimmt

    Die Entscheidung über einen Rücktritt liegt laut Steinmeier allein bei Wulff. Doch müsse er wissen, dass seine Kernaufgabe moralische Orientierung sei. "Es wird ein langer Weg für Christian Wulff, die moralische Autorität zurückzugewinnen, die er dafür braucht." Ohne weitere Aufklärung sei der Weg zu lang. Zur Herkunft seines ehemaligen 500 000-Euro-Hauskredits seien fast alle Fragen offen.

    Merkel spricht Wulff erneut ihr Vertrauen aus

    Ungeachtet immer neuer Details in der Affäre um Christian Wulff in seiner Zeit als Ministerpräsident in Hannover stützt Kanzlerin Angela Merkel (CDU) den Bundespräsidenten weiter. "Unser Bundespräsident wird viele weitere wichtige Akzente für unser Land und unser Zusammenleben setzen", sagte Merkel der "Bild am Sonntag" auf die Frage, wie viel Zukunft Wulff besitze.
     

    Glaesekers früheres Amtszimmer im Bundespräsidialamt durchsucht

    Derweil wächst der Druck auf den ehemaligen Wulff-Sprecher Glaeseker. Die Staatsanwaltschaft Hannover durchsuchte sein früheres Arbeitszimmer im Bundespräsidialamt. Ermittler beschlagnahmten Akten und Computerdateien. "Wir haben Unterlagen und Computerdateien beschlagnahmt, die jetzt ausgewertet werden müssen", sagte der Sprecher der

    Die Behörde ermittelt im Zusammenhang mit der Lobby-Veranstaltung Nord-Süd-Dialog wegen Verdachts der Bestechlichkeit gegen den engen Vertrauten Wulffs. dpa/AZ

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