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Kritik: Claudia Roth gegen geplante Waffenlieferung an Saudi-Arabien

Kritik

Claudia Roth gegen geplante Waffenlieferung an Saudi-Arabien

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    Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 in voller Fahrt auf einem Testgelände (Foto: Krauss-Maffei Wegmann) dpa
    Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 in voller Fahrt auf einem Testgelände (Foto: Krauss-Maffei Wegmann) dpa

    Claudia Roth, Vorsitzende der Grünen und für Augsburg im Bundestag, kritisiert die von der Bundesregierung geplante Lieferung von "Leopard"-Kampfpanzer an Saudi-Arabien in scharfer Form. Der Deal sei ein Verstoß gegen die Kriterien der Rüstungsexportrichtlinien, sagte sie der "Passauer Neuen Presse". "Das ist schlicht und einfach illegal." Demnach seien sowohl Waffenexporte in Krisengebiete, als auch Ausfuhren in Länder, in denen Menschenrechte mit Füßen getreten werden, untersagt. "All das trifft auf Saudi-Arabien zu."

    Roth forderte die Bundesregierung auf, ihre Maßstäbe zu überdenken: "Nach außen hin die Oppositionsbewegungen in Nordafrika unterstützen, andererseits Waffen nach Saudi-Arabien liefern zu wollen - das ist blanker Hohn." Sie hoffe nun, dass der öffentliche Druck das Geschäft verhindert.

    Kritik auch von der

    SPD-Außenexperte Rolf Mützenich sagte MDR-Info am Mittwoch, er habe  mittlerweile den Eindruck, dass es zu dem Rüstungsdeal gekommen  sei. Als Vorsitzende des Bundessicherheitsrates habe  Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Entscheidung mitgetroffen  und könne sich nun nicht mehr drücken. Das Geschäft verstoße nicht  nur gegen die Rüstungsexportrichtlinien, sondern schade auch der  deutschen Außenpolitik.

    Mützenich forderte, die "Fakten auf den Tisch" zu legen. Die  Bundesregierung müsse in den nächsten Stunden entscheiden, ob sie  weiter auf stur und geheim stellen wolle oder aufkläre. Er könne  sich aber keine Argumentation vorstellen, die alle im Bundestag  vertretenen Parteien zufriedenstelle. Derzeit müsse alles dafür  getan werden, damit es im Nahen und Mittleren Osten keine neuen  Rüstungswettläufe gebe. Mit der Lieferung von 200 Panzern könnten  jedoch keine Spannungen abgebaut werden. Nach Ansicht des  SPD-Außenpolitikers bedarf es einer EU-Richtlinie für derartige  Waffengeschäfte. dpa/afp

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