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Kriminalität: Heilbronner Polizistenmord vor Aufklärung

Kriminalität

Heilbronner Polizistenmord vor Aufklärung

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    Heilbronner Polizistenmord vor Aufklärung
    Heilbronner Polizistenmord vor Aufklärung

    Augsburg Der Mord an einer Heilbronner Polizistin vor viereinhalb Jahren steht offenbar kurz vor der Aufklärung. Der Stuttgarter Generalstaatsanwalt Pflieger geht davon aus, dass zwei am Freitag bei Eisenach tot aufgefundene mutmaßliche Bankräuber sowie eine 36-jährige Frau aus Sachsen zur Tätergruppe gehören. Dafür sprächen die Gesamtumstände, vor allem aber zwei Polizeiwaffen, die bei ihnen gefunden wurden, so Pflieger.

    Baden-Württembergs Innenminister Gall (SPD) warnte allerdings noch vor voreiligen Schlüssen. Er bestätigte aber, dass die Handschellen der aus Thüringen stammenden 22-jährigen Polizeibeamtin Michèle Kiesewetter sowie zwei typgleiche Dienstwaffen von ihr und ihrem Kollegen sichergestellt wurden. Die Tatwaffe, die für den Mord 2007 in Heilbronn benutzt wurde, bleibt aber offenbar verschwunden.

    Überprüft wird von den Ermittlern, ob die beiden Toten in Eisenach auch in Verbindung zum Mord am Augsburger Polizisten Mathias Vieth stehen. Der 41-Jährige war am 28. Oktober in Augsburg nach einer Verfolgungsjagd bei einem Schusswechsel getötet worden. Über mögliche Verbindungen zur russischen Mafia wurde in beiden Fällen spekuliert. Verglichen wird jetzt die DNA der Toten mit den flüchtigen Tätern von Augsburg. Ein Polizeisprecher warnte jedoch vor hohen Erwartungen: Das sei „eine Spur von vielen“.

    Nach über vier Jahren relativ erfolgloser Ermittlungen war die Polizei dem Trio auf die Spur gekommen, als sie die beiden Männer nach einem Banküberfall in Eisenach in einem Wohnmobil entdeckte. Bevor sie zugreifen konnte, erschossen sich die Verdächtigen, das Fahrzeug ging in Flammen auf. In dem abgefackelten Wrack fanden die Ermittler dann die Waffen und Handschellen, die im Zusammenhang mit dem Heilbronner Verbrechen stehen. Am Dienstag stellte sich zudem die 36-jährige Frau, die mit den Toten in Zwickau zusammenlebte, der

    Das Trio soll Polizeiangaben zufolge in der Vergangenheit Bomben gebaut und Banken überfallen haben. Über Verbindungen ins rechte Milieu wird spekuliert. Der Frau, die zuletzt zwei Tarnnamen benutzte, wird bisher schwere Brandstiftung vorgeworfen. Sie war von Nachbarn beobachtet worden, als sie am Freitag ihr Wohnhaus verließ, das kurz darauf explodierte und weitgehend zerstört wurde.

    Waren die beiden toten Männer Täter oder nur Mitwisser?

    Inwieweit die Festgenommene mit der Tat in Heilbronn in Verbindung steht, ist bisher nicht bekannt. Die Polizistin war am 25. April 2007 ohne Vorwarnung auf einer Heilbronner Festwiese mit einem Kopfschuss getötet worden. Ihr damals 24-jähriger Kollege lag wochenlang im Koma. Jetzt stellen sich viele Fragen: Waren die 34 und 38 Jahre alten Männer Täter oder Mitwisser? Haben sie die Waffen ohne Kenntnis der Hintergründe auf dem Schwarzmarkt erworben? Pflieger gibt sich sicher, dass die Pistolen den Tätern zuzuordnen sind: „Solche Waffen gibt man nicht ab“, sagte er dem Südwestrundfunk. "Bayern

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