Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Krim-Krise: Krim stimmt für Russland-Beitritt: Was wird aus der Ukraine?

Krim-Krise

Krim stimmt für Russland-Beitritt: Was wird aus der Ukraine?

    • |
    Krim stimmt für Russland-Beitritt: Was wird aus der Ukraine?
    Krim stimmt für Russland-Beitritt: Was wird aus der Ukraine?

    Nach dem umstrittenen Krim-Referendum und dem geplanten Anschluss der Halbinsel an Russland richtet sich das Augenmerk auch wieder verstärkt auf den Rest der Ukraine. Dort nehmen die Proteste der russischen Minderheit zu. Wie es nun weitergeht? Einige wichtige Fragen und Antworten:

    Was passiert als Nächstes?

    Der Oberste Sowjet der Krim, das Parlament also, will heute zusammenkommen, um die Ergebnisse des Volksentscheids zu bestätigen. Parallel werde mit russischen Kollegen, wie Regierungschef Sergej Aksjonow sagt, ein Programm für die wirtschaftliche Entwicklung umgesetzt. So soll schon kommende Woche der russische Rubel als Parallelwährung zur ukrainischen Griwna eingeführt werden.

    Mit welchem Verhalten der Ukraine ist zu rechnen?

    Die Ex-Sowjetrepublik hat auf der Halbinsel noch immer Soldaten stationiert. Sie blieben dort auch nach dem Referendum, betonte der geschäftsführende Verteidigungsminister Igor Tenjuch. Die Ukraine könnte zudem die Versorgung der Halbinsel etwa mit Wasser, Gas und Elektrizität stören.

    Wie will die Krim-Führung diese möglichen Störmanöver aus der Ukraine überstehen?

    Die Behörden auf der Krim haben sich nach dem Umsturz in der ukrainischen Hauptstadt Kiew und der Flucht von Präsident Viktor Janukowitsch losgesagt von der Zentralregierung. Sie hoffen nun ganz auf den Schutz Russlands, den Kremlchef Wladimir Putin in vollem Umfang – auch militärisch – zugesichert hat. Moskau ist dem Vernehmen nach bereit, Milliarden in die Entwicklung der Krim zu investieren. Krim-Regierungschef Aksjonow hat angekündigt, gegebenenfalls ukrainisches Staatseigentum zu verkaufen, um finanzielle Lücken zu schließen.

    Der Westen fordert Russland weiter zum Einlenken auf, droht mit Sanktionen. Warum lässt sich Moskau davon nicht beeindrucken?

    Dafür gibt es mehrere Gründe. Russland will mit seiner harten Gangart seinen Protest äußern gegen den Machtwechsel in der Ukraine. Putin wirft der neuen Regierung vor, von rechtsextremen Nationalisten durchsetzt zu sein, die die russische Minderheit in der Ukraine bedrohten. Beweise dafür gibt es aber nicht. Putin fordert den Westen auf, das Krim-Referendum als Ausdruck der Selbstbestimmung der dortigen Bevölkerung zu akzeptieren. Er beruft sich auf das Völkerrecht. Zudem sieht die große Mehrheit der Russen die Halbinsel bis heute als Teil ihrer Heimat an. Viele sehen angesichts der geschwächten Ukraine die „historische Chance“, das Gebiet, das Kremlchef Nikita Chruschtschow 1954 der Ukraine schenkte, wieder „zurückzuholen“.

    Wie geht es jetzt im Rest der Ukraine weiter?

    Die Lage ist extrem instabil. Die Regierung in Kiew kämpft gegen einen Staatsbankrott und muss das krisengeschüttelte Land nach dem Sturz von Präsident Janukowitsch auf Wahlen vorbereiten. Militär und Polizei gelten als extrem demoralisiert, sodass der öffentlichen Ordnung ein Kollaps droht.

    Welchen Ausweg sehen die Ukraine, Russland und der Westen?

    Die Ukraine hofft auf Milliardenhilfen aus dem Westen. Außerdem hat Regierungschef Arseni Jazenjuk einen Sonderfonds für das Militär beschlossen. Allerdings will er dazu Sozialleistungen für den Rest der Bevölkerung beschneiden. Die Russen, das zeigen auch die Proteste in den Städten Charkow, Donezk und anderswo, wollen erreichen, dass die Ukraine künftig als Föderation besteht. Moskaus Ziel ist es, ihrer Minderheit sprachliche, kulturelle und wirtschaftliche Autonomierechte durch die Ukraine zu garantieren. Außerdem ist Russland gegen einen Nato-Beitritt sowie eine Westintegration der Ex-Sowjetrepublik. Die USA und die EU wollen die Ukraine fester an sich binden. Die

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden