Syrische Regierungstruppen haben wenige Tage nach der Einnahme durch die Dschihadistenmiliz Islamischen Staat (IS) die strategisch wichtige Ortschaft Chanasser nahe Aleppo wieder zurückerobert. Bei dem von der russischen Luftwaffe unterstützten Gegenangriff seien 20 IS-Kämpfer getötet worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag. Die amtliche Nachrichtenagentur Sana bestätigte die Rückeroberung.
Chanasser wichtig für Nachschub im Norden
Durch Chanasser führt die einzige Nachschubroute der Regierungstruppen zu den von ihnen gehaltenen Gebieten in und um Aleppo. Nach Angaben der oppositionsnahen Beobachtungsstelle harren noch einige IS-Kämpfer in den umliegenden Hügeln aus. Solange sie nicht endgültig besiegt seien, könne die Straße nicht für den Nachschub benutzt werden.
Die einzige Verbindung der syrischen Führung in das nördliche Gebiet war in der Vergangenheit bereits zwei Mal vom IS oder syrischen Rebellen gekappt worden. Die Aufständischen in der Region geraten derzeit aber durch eine Offensive der syrische Armee zunehmend in Bedrängnis.
Vereinbarte Waffenruhe bleibt weiter bestehen
In den nördlich und nordwestlich von Aleppo gelegenen Gebieten bombardierte die türkische Artillerie unterdessen erneut Stellungen der kurdischen YPG-Miliz, wie die Beobachtungsstelle berichtete. Auch aus anderen Teilen Syriens wurden kurz vor Inkrafttreten einer Feuerpause Kämpfe gemeldet. Die von Washington und Moskau ausgehandelte Waffenruhe soll am Freitag um 23.00 Uhr MEZ in Kraft treten. Sie gilt nicht für Angriffe gegen den IS sowie den syrischen Ableger von Al-Kaida, die Al-Nusra-Front. ans/ts AFP