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Kreml: Russlands Präsident Putin nennt sich Vorkämpfer für die Demokratie

Kreml

Russlands Präsident Putin nennt sich Vorkämpfer für die Demokratie

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    Provokation? Niemals! Angela Merkel mag keine Hunde. Wladimir Putin brachte „Koni“ 2007 trotzdem mit.
    Provokation? Niemals! Angela Merkel mag keine Hunde. Wladimir Putin brachte „Koni“ 2007 trotzdem mit. Foto: EPA/SERGEI CHIRIKOV

    Da ist zum Beispiel die Sache mit der Krim: Dass die ukrainische Halbinsel im schwarzen Meer heute wieder zu Russland gehört, ist für Putin ein Sieg der Demokratie. „Jedes Volk hat das Recht auf Selbstbestimmung“, sagt er. Und was ist mit all den russischen Soldaten, die pünktlich zum Referendum wie aus dem Nichts auf

    Putin hat einfache Antworten auf schwierige Fragen. Auch auf die Frage, ob es nicht völkerrechtswidrig ist, Grenzen in Europa einfach so zu verschieben? „Für mich sind nicht Grenzen und Staatsterritorien wichtig, sondern das Schicksal der Menschen“, sagt der Kreml-Chef. Er sagt es seelenruhig. Man spürt: Dieser Mann ist mit sich im Reinen. Und man vergisst beinahe die Widersprüche in Putins Welt.

    Wladimir Putin macht den Westen für Krisen in Europa verantwortlich

    Schließlich nimmt es der selbst ernannte Vorkämpfer für die Demokratie mit der freien Selbstbestimmung der Völker ja nicht immer so genau. Vor allem dann nicht, wenn Volkes Wille mit russischen Interessen kollidiert. Wenn es zum Beispiel um die Nato geht. Dass sich das westliche Militärbündnis nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ Richtung Osten ausgedehnt hat, ist für Putin die Wurzel des angespannten Verhältnisses zwischen Moskau und dem Westen. Dabei spielt es für ihn keine Rolle, dass sich die osteuropäischen Staaten damals aus freien Stücken für den

    Überraschend mild fällt hingegen das Urteil des Russen über Angela Merkel aus. „Ich vertraue ihr, sie ist ein sehr offener Mensch. Auch sie unterliegt bestimmten Zwängen und Beschränkungen. Aber sie bemüht sich ehrlich darum, die Krisen beizulegen“, sagt der Präsident. Das klingt ja fast nach Bewunderung? „Nein, das habe ich nie gesagt. Ich schätze sie nach wie vor als sehr professionell und offen“, stellt Putin klar und räumt auch gleich mit einer alten Legende auf.

    Sie spielt im Jahr 2007. Angela Merkel steht noch am Anfang ihrer Kanzlerschaft und besucht ihren russischen Kollegen in Sotschi. Und der bringt einfach seinen Hund Koni mit. Wusste er wirklich nicht, dass sein Gast Angst vor Hunden hat? Wollte er testen, wie stark Merkels Nerven sind? Alles Unsinn, beteuert Putin heute. „Ich wollte Ihr eine Freude machen. Als ich erfuhr, dass sie Hunde nicht mag, habe ich mich natürlich entschuldigt.“ So einfach ist das.

    Russlands Präsident Putin legt keinen Wert auf ein weiteres Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel

    Sein Verhältnis zur Kanzlerin bezeichnet der Kreml-Chef heute als „geschäftsmäßig“. Sieben Mal habe er sie im vergangenen Jahr getroffen, mindestens 20-mal mit ihr telefoniert. Auf ein weiteres Gespräch bei der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar legt er aber keinen gesteigerten Wert: „Ich werde nicht nach München kommen.“

    Dennoch ist dem Präsidenten um das deutsch-russische Verhältnis nicht bange: „Die gegenseitige Sympathie unserer Völker ist und bleibt die Grundlage unserer Beziehungen.“ Selbst mit „anti-russischer Propaganda“ sei es den Massenmedien in Deutschland nicht geglückt, diese Sympathie zu beschädigen“, sagt Putin. Er lächelt spöttisch. Dann fügt er hinzu: „Natürlich stehen die Medien in

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