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Kredit-Affäre: Wulff unterschrieb Darlehen kurz vor Weihnachten

Kredit-Affäre

Wulff unterschrieb Darlehen kurz vor Weihnachten

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    Bundespräsident Christian Wulff gibt eine Pressekonferenz im Schloss Bellevue in Berlin. Foto: Wolfgang Kumm dpa
    Bundespräsident Christian Wulff gibt eine Pressekonferenz im Schloss Bellevue in Berlin. Foto: Wolfgang Kumm dpa

    Zu diesem Zeitpunkt waren seine Kreditkonditionen bei der Bank bereits in die Schlagzeilen geraten. Die Bank äußerte sich am Freitag erstmals zu Einzelheiten des Darlehens – und bestätigte dabei auch, dass der Unternehmer Egon Geerkens den Kontakt hergestellt hatte. Dies hatte Wulff bereits am 15. Dezember mitgeteilt. Damals hatte der Bundespräsident erklärt, er habe 2008 zunächst einen Privatkredit zu einem Zinssatz von vier Prozent bei Edith Geerkens aufgenommen, um seinen Hauskauf zu finanzieren.

    Im Dezember 2009 habe er dann auf Anregung von Egon Geerkens Gespräche mit der BW-Bank aufgenommen, die am 21. März 2010 zur Unterzeichnung „eines kurzfristigen und rollierenden Geldmarktdarlehens mit günstigerem Zinssatz als zuvor“ geführt hätten. „Inzwischen habe ich das Geldmarktdarlehen in ein langfristiges Bankdarlehen festgeschrieben“, hieß es in der schriftlichen Erklärung vom 15. Dezember. Nach Angaben der BW-Bank vom Freitag hatte Wulff den Vertrag, mit dem der kurzfristig refinanzierte Geldmarktkredit in ein langfristiges Darlehen geändert wurde, zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht unterzeichnet.

    Kredit-Affäre um Wulff und kein Ende

    Der Vertrag sei am 12. Dezember 2011 von der Bank unterschrieben an Wulff geschickt worden, teilte das Geldinstitut in Stuttgart mit. Dieser habe ihn am 21. Dezember unterschrieben, sechs Tage später – am Dienstag nach Weihnachten – sei er bei der BW-Bank eingegangen. Wulffs Anwalt Gernot Lehr sagte der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, der Zinssatz für das jüngste Darlehen sei aber bereits am 25. November – also bevor die Konditionen des ersten BW-Kredits Gegenstand der Berichterstattung wurden – zwischen Wulff und der BW-Bank „fixiert“ worden.

    Ein Banksprecher bestätigte auf Anfrage, dass an diesem Tag der neue Zinssatz schriftlich vereinbart wurde. Er gilt ab dem 16. Januar kommenden Jahres. Über die Höhe sagte der Sprecher nichts. Laut Mitteilung besteht ein „üblicher“ Tilgungsplan.

    Bei der Vergabe der Darlehen seien gemäß der „internen Kompetenzordnung“ weder der Aufsichtsrat noch der Vorstand der BW-Bank eingebunden gewesen. (dpa)

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