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Kredit-Affäre: Christian Wulff veröffentlicht private Urlaubsreisen

Kredit-Affäre

Christian Wulff veröffentlicht private Urlaubsreisen

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    Bundespräsident Christian Wulff: Ein Privatkredit über eine halbe Million Euro macht dem Bundespräsidenten Ärger.
    Bundespräsident Christian Wulff: Ein Privatkredit über eine halbe Million Euro macht dem Bundespräsidenten Ärger. Foto: Wolfgang Kumm, dpa

    Bundespräsident Christian Wulff hat eine Liste mit privaten Urlaubsreisen veröffentlicht, bei denen er Gast von Freunden war. Die Liste, die Wulffs Anwälte am Sonntag verbreiteten, umfasst sechs Urlaubsaufenthalte zwischen 2003 und 2010, als Wulff Ministerpräsident war. Hinzu kommt eine bereits bekannter Aufenthalt in der Mallorca-Ferienanlage des Unternehmers Carsten Maschmeyer, wo sich Wulff kurz nach seinem Amtsantritt im Sommer 2010 einmietete.

    Die Urlaube, die Wulff der Erklärung zufolge "überwiegend gemeinsam mit den jeweiligen langjährigen Freunden" verbrachte, hätten keinen Bezug zu seinen öffentlichen Ämtern, hieß es. "Dieses Verhalten steht uneingeschränkt in Einklang mit den Regelungen des niedersächsischen Ministergesetzes." Neben Wulffs Mallorca-Trip war bisher nur ein Weihnachtsurlaub 2009 in der Villa des befreundeten Unternehmers Egon Geerkens in Florida bekannt. Bei diesem verbrachte er nach der am Sonntag veröffentlichten Liste aber auch schon 2003 und 2004 in Spanien Urlaube.

    Koalition stellt sich hinter Wulff

    In der Diskussion um den umstrittenen Privatkredit von Christian Wulff haben sich führende Koalitionspolitiker hinter den Bundespräsidenten gestellt. "Der Bundespräsident hat sich umfassend erklärt. Ich habe volles Vertrauen in seine Aussagen", sagte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe der Zeitung "Die Welt". "Christian Wulff ist zu Recht ein in der Bevölkerung hoch geschätzter Bundespräsident." Zugleich attackierte Gröhe die Opposition, der es wohl nicht um Aufklärung gehe, sondern um Parteipolitik zulasten des höchsten Staatsamtes. SPD und Grüne müssten "rasch zum nötigen Respekt zurückfinden, der unserem Staatsoberhaupt gegenüber geboten ist", meinte Gröhe. FDP-Vizefraktionschef Jürgen Koppelin sagte dem "Tagesspiegel", Wulff habe zwar einen Fehler gemacht. Bei der Kritik daran müsse man jedoch darauf achten, das Amt des Bundespräsidenten nicht zu beschädigen. "Dieser Punkt ist bereits stark überschritten."

    Rücktrittsforderungen wies der Bundespräsident zurück. Dem Sender MDR Info sagte Wulff am Samstag, er könne sein Handeln verantworten. Politiker von SPD, Grünen und Linkspartei warnten Wulff hingegen vor einem Verlust der Glaubwürdigkeit und verlangten volle Aufklärung. dpa, afp

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