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Krankenhäuser: Notaufnahmen verzeichnen im Lockdown ein Drittel weniger Notfall-Patienten

Krankenhäuser

Notaufnahmen verzeichnen im Lockdown ein Drittel weniger Notfall-Patienten

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    Im Lockdown ist weniger los auf den Intensivstationen.
    Im Lockdown ist weniger los auf den Intensivstationen. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Die deutschen Notaufnahmen verzeichnen im aktuellen Corona-Lockdown ein Drittel weniger Notfall-Patienten als in den Vorjahren. „Wir stellen fest, dass die Patientenzahlen in den Notaufnahmen ähnlich wie im ersten Lockdown um 30 Prozent, an manchen Tagen sogar fast um 40 Prozent zurückgehen“, sagt der Notfallmediziner Felix Walcher von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) unserer Redaktion.

    Laut Daten des von Walcher geleiteten AKTIN-Notaufnahmeregisters gingen in den ersten vier Januar Wochen die Fallzahlen um 30,8 Prozent im Vergleich zum Mittelwert von 2019 zurück.

    Lediglich die akuten Sofortnotfälle bewegen sich demnach auf dem gleichen Niveau, wie im Januar 2019 und 2020.  Die „sehr dringenden“ und „dringenden“ Fälle gingen dagegen ebenso stark zurück, wie jene, die als „normale“ Notfälle eingestuft werden. Auch bei sogenannten „nicht dringenden“ Fälle kamen deutlich weniger Patienten in die Notaufnahmen. „Die Gründe werden mit unseren Daten gerade von mehreren Arbeitsgruppen untersucht“, sagte DIVI-Präsidiumsmitglied Walcher.

    Die Gefahr ist, dass Patienten mit einem leichten Infarkt oder Schlaganfall nicht ins Krankenhaus gehen

    „Eine Theorie ist, dass die Patienten Angst vor einer Ansteckung mit Covid-19 haben und nicht die Notaufnahme der Krankenhäuser in Anspruch nehmen“, erklärte der Magdeburger Uniklinik-Professor. Dies würde bedeuten, dass weniger kranke Menschen den Rettungsdienst rufen oder in die Notaufnahme kommen.

    „Gemäß dieser Theorie kommen die Patienten erst später, aber auch kränker in die Notaufnahmen“, sagt Walcher. „Die große Gefahr in diesem Fall wäre, dass die Patienten mit einem leichten Infarkt oder Schlaganfall nicht ins Krankenhaus gehen oder gebracht werden, dafür aber später mit einem umso schwereren Verlauf in der Notaufnahme landen.“

    Der Magdeburger Uniklinik-Professor betonte allerdings, dass dies nur Mutmaßungen seien. „Ob diese Theorie zutrifft, wissen wir noch nicht. Eine andere Annahme ist, dass die Bevölkerung derzeit weniger aktiv ist und es deshalb sowohl weniger Unfälle gibt, aber auch andere akute Fälle, die möglicherweise durch besonderen Stress ausgelöst werden.“ Das Phänomen der stark sinkenden Zahlen in den Notaufnahmen gebe es weltweit, erklärte der Mediziner.

    Mehr über das Phänomen lesen Sie hier: "Krisen-Paradoxon" - Wie krank macht der Lockdown?

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