Er galt als eine der Nachwuchshoffnungen bei der CDU, doch nun ist die politische Karriere des Thüringer CDU-Bundestagsabgeordneten Mark Hauptmann abrupt zu Ende gegangen: Der 36-Jährige erklärte am Donnerstag den Verzicht auf sein Mandat, das er seit 2013 innehatte. Hintergrund sind offenbar Verbindungen zum autoritären Regime der ölreichen Kaukasusrepublik Aserbaidschan. Hauptmann weist alle Vorwürfe gegen ihn zurück. Seinen Rückzug begründete er im Welt-Interview damit, angesichts der Anfeindungen gegen ihn und seine Familie einen Schlussstrich ziehen zu wollen.
Nüßlein, Löbel, Fischer Hauptmann - die Union kommt nicht zur Ruhe
Unmittelbar vor den wichtigen Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz kommt die Union damit nicht zur Ruhe. Wegen einer angeblich zu großen Nähe zu dem autoritären Regime Aserbaidschan wird derzeit gegen den CDU-Abgeordneten Axel E. Fischer ermittelt. Die ehemaligen Unions-Abgeordneten Georg Nüßlein und Nikolas Löbel stehen im Visier, weil sie sich an Geschäften mit Corona-Schutzmasken bereichert haben sollen. Nüßlein trat aus der Unionsfraktion und der CSU aus, hat sein Mandat aber behalten. Löbel gab sein Parteibuch und das Bundestagsmandat ab.
Hauptmann soll an Werbeanzeigen für Tourismus-Aufenthalte in Aserbaidschan verdient haben
Hauptmann soll laut einem Spiegel-Bericht Werbeanzeigen für Tourismus-Aufenthalte in Aserbaidschan in einem von ihm veröffentlichten Blatt geschaltet und dafür ordentlich kassiert haben. Verstrickungen in die Maskenaffäre bestreitet er aber. Die entsprechende Abfrage seiner Fraktion zu dem Thema habe er bereits beantwortet, erklärte Hauptmann. Die CDU/CSU hat ihre Abgeordneten aufgefordert, per Unterschrift zu erklären, keine finanziellen Leistungen im Zusammenhang mit Maskengeschäften erhalten zu haben.
Hauptmann hatte sich zuletzt stark für Wirtschaftsbeziehungen zu Asien eingesetzt. Der deutsche Vizemeister im Debattieren von 2007 gehörte dem Bundestags-Ausschuss für Wirtschaft und Energie an und war Vorsitzender der deutsch-belarussischen Parlamentariergruppe.
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