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Korea: Kim Jong Un empfängt südkoreanische Sondergesandte

Korea

Kim Jong Un empfängt südkoreanische Sondergesandte

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    Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, und Moon Jae In, Präsident von Südkorea, treffen sich voraussichtlich im September erneut.
    Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, und Moon Jae In, Präsident von Südkorea, treffen sich voraussichtlich im September erneut. Foto: Korea Summit Press Pool, AP, dpa

    Ungeachtet mangelnder Fortschritte beim Abbau des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms treiben beide koreanische Staaten ihre Annäherung voran. Südkoreas Präsident Moon Jae In schickte am Mittwoch zur Vorbereitung eines weiteren innerkoreanischen Gipfeltreffens eine fünfköpfige Delegation nach Pjöngjang, wo diese mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zusammentraf. Zwar würden die Sondergesandten unter Leitung des nationalen Sicherheitsberaters Chung Eui Yong voraussichtlich nach einem Abendessen wieder mit dem Flugzeug zurückkehren, teilte das Präsidialamt in Seoul mit. Doch die Ergebnisse ihres Treffens mit Kim und anderer Gespräche würden erst am Donnerstag bekanntgegeben.  

    Kim Jong Un und Moon Jae In treffen sich wohl schon im September

    Im Vordergrund des Besuchs stand ein neuer Korea-Gipfel in Pjöngjang, auf den sich Moon und Kim schon im April bei einem Treffen im Grenzort Panmunjom geeinigt hatten. Nach bisheriger Planung soll der Gipfel noch im September stattfinden. Die Delegation habe einen persönlichen Brief Moons an Kim übergeben, hieß es. 

    Chung hatte vor seiner Abreise seine Hoffnung geäußert, dass die Entwicklung der innerkoreanischen Beziehungen auch die "Denuklearisierung" und die Bemühungen um einen dauerhaften Frieden auf der koreanischen Halbinsel antreiben könne. Seoul will dabei auch als Vermittler zwischen Nordkorea und den USA auftreten, die die Hauptakteure in den Atomverhandlungen sind.

    Die Reise der südkoreanischen Delegation erfolgt inmitten zunehmender Zweifel an der Ernsthaftigkeit der kommunistischen Regierung in Pjöngjang, die grundsätzlich vereinbarte atomare Abrüstung tatsächlich in Angriff zu nehmen. US-Außenminister Mike Pompeo hatte in der vergangenen Woche eine geplante Reise nach Nordkorea auf Geheiß von Präsident Donald Trump abgesagt.

    Noch kein konkreter Platn für nukleare Abrüstung in Nordkorea

    Bei seinem ersten Treffen mit Moon und später bei einem Gipfelgespräch mit Trump im Juni in Singapur hatte Kim Jong Un seine Bereitschaft zu einer "kompletten Denuklearisierung" bekräftigt. Es gab aber bisher keine konkreten Zusagen, wie und bis wann die Abrüstung erfolgen soll.

    Nordkorea hatte Washington nach dem Gipfel vorgeworfen, das Land mit der Forderung nach einer einseitigen Abrüstung unter Druck zu setzen. Die USA hatten unter anderem gemeinsame Militärmanöver mit Südkorea ausgesetzt, die Nordkorea in der Vergangenheit stets als Provokation bezeichnet hatte. Washington hatte sich bereiterklärt, Pjöngjang im Fall der Abrüstung Sicherheiten zu bieten.

    Es wird vermutet, dass die südkoreanische Delegation in Pjöngjang auch über die Unterzeichnung eines Friedensabkommens zwischen den Parteien des Korea-Kriegs (1950-53) gesprochen hat. Bis heute ist noch immer ein Waffenstillstandsvertrag gültig, weswegen sich die koreanische Halbinsel völkerrechtlich noch im Kriegszustand befindet. (dpa)

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