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Kontroverse: Ramsauer sagt "Kampf-Radlern" den Kampf an - und erntet Kritik

Kontroverse

Ramsauer sagt "Kampf-Radlern" den Kampf an - und erntet Kritik

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    Peter Ramsauer hat aggressiven "Kampf-Radlern" schwere Zeiten prophezeit: Der Bundesverkehrsminister fordert ein energischeres Vorgehen gegen latent aggressive Radfahrer. Die Grünen übten umgehend Kritik.
    Peter Ramsauer hat aggressiven "Kampf-Radlern" schwere Zeiten prophezeit: Der Bundesverkehrsminister fordert ein energischeres Vorgehen gegen latent aggressive Radfahrer. Die Grünen übten umgehend Kritik. Foto: dpa

    Peter Ramsauer hat aggressiven "Kampf-Radlern" schwere Zeiten prophezeit: Der Bundesverkehrsminister forderte in einem Interview ein energischeres Vorgehen gegen latent aggressive Radfahrer. CSU-Mann Ramsauer habe selbst gesehen, wie Fahrradfahrer selbst vor den Augen der Polizei rote Ampeln und alle Verkehrsregeln missachteten, so Ramsauer gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Beamten seien von Zeit zu Zeit schlicht überfordert, "der Verrohung dieser Kampf-Radler endlich Einhalt zu gebieten", erklärte der Bundesverkehrsminister.

    Peter Ramsauer: "Erfreuliche Trendumkehr"

    Bei der Akzeptanz von Fahrrad-Helmen sieht der CSU-Mann Ramsauer hingegen eine erfreuliche "Trendumkehr". Nach neuen Zahlen für 2011 gebe es "einen Sprung nach oben". Vor allem gelte dies für Kinder und Jugendliche. 56 statt zuvor 38 Prozent der Sechs- bis Zehnjährigen radelten jetzt mit Kopfschutz, sagte der Minister dem Blatt weiter. In der Altersgruppe der Elf- bis 16-Jährigen sei die Helm-Quote von 15 auf 19 Prozent gestiegen. Insgesamt seien elf Prozent der Radler mit Kopfschutz unterwegs. 2010 seien es nur neun Prozent gewesen.

    Grüne kritisieren Ramsauer: "Nicht verstanden, wo Probleme liegen"

    Die Grünen kritisierten Ramsauer umgehend für seine Aussagen: "Der Bundesverkehrsminister hat ganz offensichtlich noch nicht verstanden, wo die Probleme im Radverkehr wirklich liegen", heißt es in einer Pressemitteilung. RadfahrerInnen und Fußgänger seien "keine Störfaktoren im Straßenverkehr, sondern gleichberechtigte Partner". Häufig würden Radfahrer wegen der fehlenden oder mangelhaften Infrastruktur zu Regelverstößen genötigt, wenn sie nicht Schaden an Leib und Leben nehmen wollten, so die Grünen.

    Grüne: Sichere Radwegnetze schaffen

    Die Partei fordert andere Konsequenzen als sie Ramsauer angedacht hat: "Dringlich für die Verbesserung des Radverkehrs sind weder höhere Strafen noch die sicherheitstechnische Aufrüstung der schwächeren Verkehrsteilnehmer durch Helme und Warnwesten, sondern zur allererst die Schaffung eines besseren Verkehrsklimas und von attraktiven sicheren Radwegenetzen", schreiben die Grünen in der Pressemitteilung. (afp, AZ)

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