Deserteure aus der syrischen Armee wollen derweil einen Militärrat gründen, wie der arabische Fernsehsender Al-Arabija am Sonntag unter Berufung auf einen Oppositionspolitiker berichtete. Der soll die Angriffe der sogenannten Freien Syrischen Armee auf das Regime koordinieren. Das Gremium solle von General Mustafa Ahmed al-Scheich angeführt werden, der sich derzeit in der Türkei aufhalte. Der Armee der Deserteure gehören nach Angaben von Aktivisten rund 40 000 fahnenflüchtige Soldaten an.
Regimetruppen setzten derweil nach Angaben von Oppositionellen die Angriffe auf die Ortschaft Al-Sabadani nahe der Grenze zum Libanon fort. Auch in der Protesthochburg Homs wurde erneut Blut vergossen, zwei Menschen wurden getötet.
Die staatliche Nachrichtenagentur Sana verkündete gleichzeitig eine Amnestie für Straftaten im Zusammenhang mit den seit März andauernden Massenprotesten gegen Assad. Voraussetzung ist demnach allerdings, dass sich die Betroffenen den Behörden stellen. Seit Beginn des Aufstands gegen das Regime sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen mindestens 5000 Menschen getötet worden. (dpa)