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Konflikte: Syriens Opposition unter Beschuss

Konflikte

Syriens Opposition unter Beschuss

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    Zerstörung nach einem Selbstmordanschlag in der syrischen Stadt Daraa. Foto: Syrian News Agency Sana dpa
    Zerstörung nach einem Selbstmordanschlag in der syrischen Stadt Daraa. Foto: Syrian News Agency Sana dpa

    In der Provinz Homs griff die Armee Stellungen der Rebellen in der Ortschaft Al-Rastan auch aus der Luft an, wie Aktivisten berichteten. Aus dem belagerten Viertel der Stadt

    Helfer der Organisation warteten darauf, von den syrischen Behörden nach Baba Amro gelassen zu werden, um die notleidende Bevölkerung zu versorgen. Dem aus sieben Lastwagen bestehenden Konvoi wurde am Freitag aus angeblichen Sicherheitsgründen der Zugang zu dem Stadtteil verwehrt. Das Rebellenviertel hatte wochenlang unter Dauerbeschuss gestanden und war schließlich von den Assad-Truppen gestürmt worden.

    Der Aktivist Abu Imad sagte der Nachrichtenagentur dpa im Libanon, dass die regierungstreuen Milizen die Bevölkerung in dem Stadtteil "terrorisierten" und junge Männer hinrichteten. Aus diesem Grund würden die Rettungskräfte auch nicht in das Gebiet gelassen.

    Die Leichen der am 22. Februar bei einem Bombardement in Baba Amro getöteten ausländischen Journalisten Marie Colvin und Rémi Ochlik wurden derweil nach Paris übergeführt, wie französische Medien berichteten. Französische und polnische Diplomaten - Polen vertritt in Syrien die Interessen der USA - hatten zuvor in Damaskus die sterblichen Überreste der amerikanischen Kriegsreporterin Colvin und des französischen Fotografen Ochlik in Empfang genommen.

    Bei dem Artillerieüberfall auf ein improvisiertes Pressezentrum waren auch die französische Reporterin Edith Bouvier und der britische Fotograf William Daniels in Lebensgefahr geraten. Beide waren nach einer abenteuerlichen Flucht am Freitagabend in Paris eingetroffen. Bouvier wurde bei den Angriffen schwer am Bein verletzt.

    Heftige Gefechte gab es am Wochenende erneut in der Provinz Idlib an der Grenze zur Türkei zwischen Regierungstruppen und Deserteuren. Die in London ansässige syrische Beobachtungsgruppe für Menschenrechte berichtete am Sonntag von Kämpfen nahe der Stadt Dschabal al-Sawija, bei denen ein Soldat getötet und mehrere verletzt wurden. Die Deserteure hätten zuvor einen Kontrollpunkt der Armee angegriffen, hieß es. Am Vortag sollen laut dem oppositionellen syrischen Netzwerk für Menschenrechte 44 fahnenflüchtige Soldaten in der Provinz hingerichtet worden sein.

    Bei einem Selbstmordanschlag in der Provinz Daraa kamen nach offiziellen staatlichen Angaben mindestens drei Menschen ums Leben. Wie die syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete, explodierte nahe der jordanischen Grenze am Samstag eine Autobombe.

    Seit Beginn des Aufstands gegen Assad vor einem Jahr sind nach UN-Schätzungen mehr als 7500 Menschen getötet worden. Menschenrechtler gehen von allein 700 Toten im vergangenen Monat in der Stadt Homs aus.

    Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu warf dem Regime in Damaskus Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Bei einer Konferenz am Samstag in Istanbul forderte Davutoglu zudem, es müsse international Einigkeit im Vorgehen gegen die Führung von Präsident Assad geben, sonst werde diese weitere schwere

    Außenminister Guido Westerwelle versicherte dem Syrien-Sonderbeauftragten der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga, Ex-UN-Generalsekretär Kofi Annan, die volle Unterstützung Deutschlands. Es sei gut und wichtig, dass die UN und die Liga gemeinsam einen Beauftragten ernannt hätten, sagte Westerwelle in einem Telefongespräch mit Annan. Das festige den Willen der internationalen Gemeinschaft, in der Syrien-Krise gemeinsam zu handeln. Deutschland hoffe, dass Annan bald in Syrien und der Region Gespräche zur Lösung der

    Satellitenbild Homs

    UN-Nothilfekoordinatorin

    Sana-Bericht über Selbstmordanschlag

    Auswärtiges Amt

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