Aus dem Irak sind nach Regierungsangaben Dschihad-Kämpfer nach Syrien eingedrungen. "Wir haben Informationen der Geheimdienste, wonach eine gewisse Zahl irakischer Dschihadisten nach Syrien gefahren ist", sagte der stellvertretende irakische Innenminister Adan al-Assadi am Samstag der Nachrichtenagentur AFP in Bagdad.
Reger Waffenschmuggel nach Syrien
Zudem gebe es einen regen Waffenschmuggel nach Syrien. Die Waffen würden überwiegend von Bagdad aus in die nördliche Provinz Niniwe gebracht und dort von Familienclans auf beiden Grenzseiten nach Syrien geschmuggelt. Dort gingen sie dann weiter an die syrische Opposition. Nach 30 Jahren Krieg verfügt der Irak über riesige Waffenarsenale. Al-Assadi zufolge steigen die Preise für die Waffen derzeit rasant an.
Anschläge in Aleppo: Al-Kaida verantwortlich?
Die US-Zeitungsgruppe McClatchy hatte zuvor unter Berufung auf nicht namentlich genannte US-Vertreter berichtet, der irakische Flügel der Terrororganisation Al-Kaida sei wahrscheinlich für die Anschläge im syrischen Aleppo sowie zwei frühere blutige Bombenanschläge in Damaskus verantwortlich.
Syrien: Will Al-Kaida Aufstand für sich vereinnahmen?
Demnach erfolgten die Anschläge auf Anweisung von Al-Kaida-Führer Aiman al-Sawahiri. Nach Angaben der Zeitungsgruppe könnte Al-Kaida versuchen, den seit März währenden Aufstand in Syrien für sich zu vereinnahmen. Es sei das erste Mal, das der irakische Al-Kaida-Ableger außerhalb des Irak aktiv geworden sei.
Assad-Regime verstärkt Angriffe
Unterdessen hat das Regime von Baschar al-Assad erneut seine Angriffe auf die Oppositionshochburgen verstärkt. Am Samstag wurden landesweit wieder Dutzende Tote gemeldet, die meisten aus der heftig umkämpften Stadt Homs. Saudi-Arabien setzt sich derweil für eine offizielle Verurteilung Syriens durch die UN-Vollversammlung ein. Die Europäische Union forderte erneut den Rücktritt Assads. (afp, AZ)
Syrien: Das ist die Opposition
Die beiden wichtigsten syrischen Oppositionsgruppen sind der syrische Nationalrat und das Nationale Koordinationskomitee für Demokratischen Wandel. Lange Zeit waren sie in grundsätzlichen Fragen zerstritten.
Jetzt bereiten sie sich gemeinsam auf eine Zeit nach dem Sturz des Regimes vor.
Der Nationalrat wurde im September von Oppositionsgruppen in Istanbul gegründet.
Er hat 230 Mitglieder; die meisten leben im Exil.
Vorsitzender ist der Sorbonne-Professor Burhan Ghaliun. Dem Gremium gehören Repräsentanten verschiedener politischer Gruppierungen an.
Darunter sind die in Syrien verbotene Muslimbruderschaft, die sogenannten Revolutionskomitees und Vertreter des liberalen Lagers. Auch Kurden sind vertreten.
Ziel ist der Sturz des Regimes von Präsident Baschar al-Assad.
Das Koordinationskomitee wurde bereits im Mai in Syrien gegründet.
Ihm gehören vor allem linksgerichtete Gruppen an.
Dazu kommen kurdische Parteien.
Lange Zeit plädierten Vertreter dieses Bündnisses für einen Dialog mit der Regierung.
Einer ihrer führenden Repräsentanten ist Haytham Manna, der in Kairo die Vereinbarung auf ein Zusammengehen der beiden Oppositionsgruppen unterzeichnet hat.