Die Ladung sei auf einem Schiff unter libyscher Flagge losgeschickt worden, berichtete die japanische Zeitung "Sankei Shimbun" am Dienstag unter Berufung auf japanische, südkoreanische und US-Quellen. Auf einen Hinweis der USA hin hätten türkische Behörden das
Die USA gehen laut der Zeitung davon aus, dass die Waffen in der Türkei von dem Schiff gebracht und auf dem Landweg nach Syrien transportiert werden sollten. Der Kapitän wurde dem Bericht zufolge von den türkischen Behörden verhaftet. Zudem wurde ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet.
Nordkorea darf keine Waffen exportieren
Die Kim-Dynastie in Nordkorea
Seit fast 70 Jahren herrscht die Familie Kim über das international weitgehend isolierte Nordkorea.
KIM IL SUNG: Der zum «Großen Führer» aufgestiegene Bauernsohn wurde 1912 geboren. Nach der Besetzung des Nordens von Korea durch sowjetische Truppen 1945 wurde Kim dort Stalins Mann. Als 1948 die Demokratische Volksrepublik Korea ausgerufen wurde, ließ er sich zum Regierungschef ernennen. Er herrschte über den abgeschotteten Staat mit eiserner Hand bis zu seinem Tod 1994. Der bis heute gottgleich verehrte Kim Il Sung trägt den ihm vorbehaltenen Titel «Ewiger Präsident».
KIM JONG IL: Sein Sohn wurde 1942 (oder 1941) in einem Ausbildungslager in der Sowjetunion geboren. Die Propaganda verlegte die Geburt in ein Widerstandscamp am mythischen Berg Paektu in Korea während der japanischen Besatzung. Der «Geliebte Führer» setzte den despotischen Kurs seines Vaters fort. In seine Herrschaftszeit fällt der vollständige Zusammenbruch der Wirtschaft mit Hungersnöten. 2008 erlitt er vermutlich einen Schlaganfall und war bis zu seinem Tod am 17. Dezember 2011 gesundheitlich angeschlagen.
KIM JONG UN: Der jüngste seiner drei bekannten Söhne kam Anfang der 1980er Jahre zur Welt, das exakte Geburtsjahr ist umstritten. Er soll eine Schule in der Schweiz besucht haben. Kim Jong Il erhob ihn 2010 zum General. Ende 2011 wurde Kim Jong Un Oberbefehlshaber der Streitkräfte, im April 2012 auch Erster Vorsitzender der Zentralen Verteidigungskommission und damit laut Verfassung «Oberster Führer» des Landes.
Sollte sich der Bericht bestätigen, müsste Nordkorea mit neuen Sanktionen der UNO rechnen. Mehrere UN-Resolutionen verbieten dem Land Waffenexporte.
Giftgas und chemische Waffen
Chemische Waffen gehören zu den sogenannten ABC-Waffen. Meistens handelt es sich dabei um Gifte, mit dem Menschen verletzt oder getötet werden sollen.
Bereits im Altertum wurde mit chemischen Waffen gekämpft, hauptsächlich mit Stoffen, die Brände anfachen wie Pech oder Öl.
Zum ersten Mal in der modernen Kriegsführung wurde tödliches Giftgas in der Schlacht bei Ypern am 22. April 1915 eingesetzt. Der Angriff der deutschen Truppen mit Chlorgas forderte über 3000 Tote auf alliierter Seite.
Deutschland weitete seinen Gaskrieg in der Folge immer weiter aus.
Eingesetzt wurden Lungenkampfstoffe wie Phosgen, ein süßlich-faul riechender Stoff, der die Lunge verätzt, oder Diphosgen.
Lungenkampfstoffe wurden Grünkreuz genannt, wegen der Kennzeichnung der entsprechenden Granaten.
Daneben kam es zum Einsatz von Augenkampfstoffen (Weißkreuz), Hautkampfstoffen (Gelbkreuz) sowie Nasen- und Rachenkampfstoffen. (Blaukreuz).
1925 wurde die Verwendung von Giftgas und bakteriologischen Mitteln durch das im Genfer Protokoll ausdrücklich verboten - allerdings nur der Erstangriff mit solchen Waffen.
Im Zweiten Weltkrieg setzte nur Japan Giftgas ein, gegen China.
In Deutschland entwickelten Chemiker damals unter anderem den Nervenkampfstoff Tabun. Er wurde aber aus Furcht vor Gegenschlägen nicht eingesetzt.
Auch das Nervengas Sarin, einer der giftigsten Kampfstoffe, die je hergestellt wurden, ist eine Erfindung der Deutschen. Sarin kann schon bei einer Menge von einem Milligramm in Minuten zu Atemlähmung und Herzstillstand führen.
In der neueren Kriegsgeschichte wurden chemische Waffen dann häufiger eingesetzt.
Im ersten Golfkrieg setzte die irakische Armee chemische Waffen gegen den Iran ein. durch Die durch die Nervengase Tabun und VX starben rund 20.000 Menschen.
Seit 1997 sind chemische Waffen durch die Chemiewaffenkonvention offiziell geächtet. Trotzdem haben mehrere Länder sie noch immer bevorratet.
Auch im Syrien-Konflikt steht die Regierung im Verdacht, mehrfach Giftgas eingesetzt zu haben.
Die nordkoreanische Staatsspitze und die syrische Führung arbeiten seit mehreren Jahren militärisch zusammen. Diese Kooperation riss auch nach Beginn des Bürgerkriegs in Syrien vor rund zweieinhalb Jahren nicht ab. Pjöngjang soll Syrien außerdem geholfen haben, eine Atomanlage zu bauen, die 2007 bei einem israelischen Luftangriff zerstört wurde.
USA prüfen Militärschlag gegen Syrien
Nach dem mutmaßlichen Giftgaseinsatz in Syrien erwägen die USA einem Zeitungsbericht zufolge einen bis zu zwei Tage dauernden Militärschlag. US-Präsident Barack Obama prüfe eine Intervention von begrenztem Umfang und begrenzter Dauer, berichtete die "Washington Post" am Dienstag online unter Berufung auf hochrangige Regierungsvertreter. Ausgeführt werden sollte er mit von Kriegsschiffen abgefeuerten Marschflugkörpern oder Langstreckenbombern. Richten sollte sich die Attacke gegen militärische Ziele, die nicht direkt zum Chemiewaffen-Programm des Landes gehörten. AZ, afp, dpa