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Konflikte: Iran warnt Saudis vor Ersatzlieferungen bei Embargo

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Iran warnt Saudis vor Ersatzlieferungen bei Embargo

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    Petrochemie im Iran: Die EU-Staaten bereiten ein Verbot von Öl-Einfuhren aus dem Iran vor. Foto: Abedin Taherkenareh dpa
    Petrochemie im Iran: Die EU-Staaten bereiten ein Verbot von Öl-Einfuhren aus dem Iran vor. Foto: Abedin Taherkenareh dpa

    Eine entsprechende Warnung sprach der iranische Botschafter bei der Organisation Erdöl exportierender Länder OPEC, Mohammed Ali Chatibi, nach einem Zeitungsbericht aus. Im Falle von Sanktionen könnte der Lieferausfall durch Öl aus Saudi-Arabien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten gedeckt werden.

    Ungeachtet der schweren Krise im Verhältnis zum Iran sollen Israel und die USA laut Rundfunkbericht ihr größtes gemeinsames Manöver um Monate verschoben haben - angeblich aus Kostengründen. Der Radiosender Kol Israel berichtete, das Manöver "Austere Challenge 12" (Harte Herausforderung 12) solle nun vermutlich erst zum Jahresende abgehalten werden. Es sei ursprünglich für die kommenden Monate geplant gewesen, tausende Soldaten beider Seiten sollten teilnehmen.

    Sprecher der israelischen Armee und des Verteidigungsministeriums äußerten sich zunächst nicht zu dem Bericht. Die beiden Verbündeten wollten bei dem gemeinsamen Training Raketenangriffe auf Israel simulieren. In Israel gilt ein Raketenangriff aus dem Iran seit langem als realistisches Szenario.

    Zugleich sollen die USA nach einem Zeitungsbericht zunehmend besorgt wegen eines möglichen Überraschungsangriffs Israels gegen den Iran sein. Präsident Barack Obama, Verteidigungsminister Leon Panetta und andere hochrangige Regierungsvertreter hätten die israelische Führung deshalb eindringlich vor den Folgen eines Militärschlags gewarnt, schrieb die Zeitung "Wall Street Journal" am Samstag. Hintergrund ist das umstrittene iranische Atomprogramm.

    Die USA wollen zusammen mit Europa die iranische Ölindustrie mit neuen Sanktionen schwächen, um Teheran zum Nachgeben im Atomstreit zu zwingen. Das Land wird verdächtigt, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms Atombomben zu entwickeln. Teheran bestreitet dies.

    Zwei Monate nach der Veröffentlichung des umstrittenen Iran-Dossiers der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) reisen erstmals hochrangige Experten ins Land, um weitere Verhandlungen zu führen. Damit will die IAEA die Diskussion über das Atomwaffenprogramm erneut in Gang bringen. Das iranische Außenministerium kündigte am Samstag an, die Experten kämen am 28. Januar. Sie sollen wohl auch die zweite Anlage des Landes zur Urananreicherung in Fordo untersuchen können.

    Am Freitag war eine ungewöhnlich scharfe Warnung von US-Präsident Obama bekanntgeworden. Falls Teheran tatsächlich wie angedroht die Öltransporte im Persischen Golf blockieren sollte, betrachteten die USA dies als eine Art Kriegshandlung. Wie die "New York Times" am Freitag berichtete, ließ die US-Regierung die Botschaft über "geheime Kommunikationskanäle" Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei zukommen. Der Religionsführer ist die höchste Autorität im Iran.

    Der Iran bestätigte den Empfang der Depesche aus Washington. Das Schreiben sei in mehrfacher Ausführung über verschiedene Kanäle in Teheran eingegangen, teilte das Außenministerium am Sonntag mit. Über den Inhalt des Schreibens machte der Sprecher keine Angaben. (dpa)

    Wall Street Journal

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