Bei Protesten zehntausender Menschen nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus ist es nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten zu gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Die Sicherheitskräfte hätten am Freitag in der Stadt Duma nördlich von Damaskus neben Tränengas und Blendgranaten auch Nagelbomben eingesetzt, um die Demonstranten auseinanderzutreiben, teilte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Mindestens 24 Menschen seien dabei verletzt worden.
Aktivisten: Nagelbomben im Einsatz
In Duma seien zwischen 60.000 und 70.000 Menschen zum Rathaus der Stadt gezogen, erklärte die Beobachtungsstelle. Es handle sich um die größte Demonstration seit Beginn der Proteste gegen die Regierung Mitte März. Die Demonstranten hätten Steine auf die Sicherheitskräfte geworfen, als diese Blendgranaten und Tränengas eingesetzt hätten. Ein Aktivist vor Ort habe berichtet, dass er von einem Schrapnell der Nagelbomben getroffen worden sei. Für die Angaben der Beobachtungsstelle gab es keine unabhängige Bestätigung.
Zu Großdemonstrationen aufgerufen
Die Protestbewegung gegen Syriens Präsident Baschar el Assad hatte für Freitag landesweit zu Großdemonstrationen aufgerufen. In dem Land befinden sich seit Montagabend Beobachter der Arabischen Liga. Ihre Entsendung ist Teil eines Plans zur Beendigung des Blutvergießens , bei dem seit März nach UN-Angaben mehr als 5000 Menschen getötet wurden. AFP/AZ