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Konflikt: Gefechte in Afghanistan: Taliban erobern immer mehr Bezirke

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Gefechte in Afghanistan: Taliban erobern immer mehr Bezirke

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    Ein Bundeswehrsoldat im nordafghanischen Masar-i-Scharif im Camp Marmal.
    Ein Bundeswehrsoldat im nordafghanischen Masar-i-Scharif im Camp Marmal. Foto: Michael Fischer, dpa

    In Afghanistan weiten sich die Gefechte zwischen den militant-islamistischen Taliban und der Regierung im Norden des Landes aus. Binnen 24 Stunden sind mindestens acht weitere Bezirke in den Provinzen Tachar, Baghlan und Balch an die Taliban gefallen, wie örtliche Behördenvertreter am Montag bestätigten. Lokale Medien berichteten zudem über Taliban-Kämpfer am Rande der Stadt Masar-i-Scharif, in der weiter Kräfte der Bundeswehr stationiert sind. Örtliche Politiker rufen mittlerweile selbst ehemalige Mudschahedin-Kommandeure und Zivilisten auf, sich zu bewaffnen und mit den Sicherheitskräften gegen die Islamisten zu kämpfen.

    Taliban erobern verstärkt Gebiete in Afghanistan

    Insgesamt haben die Taliban seit Beginn des Abzugs der ausländischen Nato-Truppen am 1. Mai nun 50 Bezirke neu erobert. Afghanistan ist in 34 Provinzen und rund 400 Bezirke unterteilt.

    Von Sonntag auf Montag fielen alleine in der Provinz Tachar laut Provinzräten mindestens vier Bezirke an die Taliban. In der Provinz Balch, wo auch das Bundeswehr-Camp Marmal liegt, wurden mindestens zwei Bezirke von den Islamisten überrannt, drei weitere standen kurz vor dem Fall. Ein Sprecher des afghanischen Verteidigungsministers schrieb am Montag auf Twitter, die Taliban seien vom Tor zu Masar-i-Scharif geflüchtet und bestätigte so indirekt, dass es Taliban-Kämpfer bis dort hin geschafft hatten.

    Flucht vor Taliban: Tadschikistan erwartet Anstieg von Geflüchteten aus Afghanistan

    Die Bundeswehr holt bereits seit einiger Zeit Soldaten nach Deutschland zurück. Der größere Teil des Stützpunkts der Bundeswehr in Masar-i-Scharif ist bereits an die afghanischen Streitkräfte übergeben. Die internationalen Truppen sind insgesamt mit ihrem Abzug bereits weit fortgeschritten. Bis spätestens 11. September sollen die letzten ausländischen Soldaten das Land verlassen haben.

    Im Nachbarland Tadschikistan wächst indes die Sorge angesichts der Sicherheitslage. Der Chef der tadschikischen Provinz Berg-Badachschan rechnet mit einem Anstieg der Zahl afghanischer Flüchtlinge, die in der Ex-Sowjetrepublik in Zentralasien Schutz suchen. Der Gouverneur sagte bei einem Besuch an der Grenze lokalen Medien zufolge, dass freie Gebiete für mögliche Flüchtlingslager gesucht werden müssten. Russland hatte Tadschikistan bereits Hilfe bei der Stärkung der Grenze zugesagt. (dpa)

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