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Konflikt: Nordkorea droht den USA mit einem Atomangriff

Konflikt

Nordkorea droht den USA mit einem Atomangriff

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    Nordkorea droht den USA mit Atomangriff.
    Nordkorea droht den USA mit Atomangriff. Foto: dpa

    Nordkorea droht den USA mit Atomangriff: "Solange die

    Nordkorea unternahm Atomtest

    Trotz bestehender Sanktionen hatte Nordkorea am 12. Februar  einen unterirdischen Atomwaffentest vorgenommen und damit weltweit  Sorge und Empörung ausgelöst. Nach 2006 und 2009 war es der dritte  Atomtest und der erste unter dem neuen Machthaber Kim Jong Un, der  Nordkorea seit dem Tod seines Vaters Kim Jong Il Ende 2011 führt.

    Im UN-Sicherheitsrat hatten sich die USA und China, der  wichtigste Verbündete Nordkoreas, daraufhin diese Woche  grundsätzlich auf neue Sanktionen gegen Pjöngjang verständigt. Das  höchste UN-Gremium will am Donnerstagvormittag (Ortszeit, 16.00 Uhr  MEZ) über den Vorschlag befinden. Russlands UN-Botschafter Witali  Tschurkin sagte, keines der 15 Sicherheitsratsmitglieder habe  größere Änderungen an dem Entwurf verlangt.

    Sanktionen sollen Nordkorea an Atomprogramm hindern

    Die Sanktionen sollen Pjöngjang an der Weiterentwicklung seines  Atom- und Raketenprogramms hindern. Sie sollen laut Diplomaten  insbesondere den Zahlungsverkehr mit dem abgeschotteten Land  treffen, damit sich Nordkorea keine geeignete Technologie im  Ausland besorgen kann. Zudem ist vorgesehen, weitere  nordkoreanische Firmen und Regierungsvertreter mit  Reisebeschränkungen und dem Einfrieren ihrer Auslandsguthaben zu  belegen. Nordkoreanische Diplomaten sollen unter Beobachtung  gestellt werden.

    Ziel eines möglichen präventiven Atomschlages sei es, "die  Bastionen der Aggressoren zu zerstören", sagte der  Außenamtssprecher laut der amtlichen nordkoreanischen  Nachrichtenagentur KCNA. Er sagte zugleich, ein weiterer  Korea-Krieg sei "unvermeidlich", nachdem sich die USA und Südkorea  geweigert hätten, ihre gemeinsamen Manöver abzusagen. Seit dem 1.  März läuft das jährlich stattfindende Manöver beider Staaten mit  zehntausenden Soldaten, kommende Woche soll eine weitere, vor allem  im Computer simulierte Übung hinzukommen.

    Die Kim-Dynastie in Nordkorea

    Seit fast 70 Jahren herrscht die Familie Kim über das international weitgehend isolierte Nordkorea.

    KIM IL SUNG: Der zum «Großen Führer» aufgestiegene Bauernsohn wurde 1912 geboren. Nach der Besetzung des Nordens von Korea durch sowjetische Truppen 1945 wurde Kim dort Stalins Mann. Als 1948 die Demokratische Volksrepublik Korea ausgerufen wurde, ließ er sich zum Regierungschef ernennen. Er herrschte über den abgeschotteten Staat mit eiserner Hand bis zu seinem Tod 1994. Der bis heute gottgleich verehrte Kim Il Sung trägt den ihm vorbehaltenen Titel «Ewiger Präsident».

    KIM JONG IL: Sein Sohn wurde 1942 (oder 1941) in einem Ausbildungslager in der Sowjetunion geboren. Die Propaganda verlegte die Geburt in ein Widerstandscamp am mythischen Berg Paektu in Korea während der japanischen Besatzung. Der «Geliebte Führer» setzte den despotischen Kurs seines Vaters fort. In seine Herrschaftszeit fällt der vollständige Zusammenbruch der Wirtschaft mit Hungersnöten. 2008 erlitt er vermutlich einen Schlaganfall und war bis zu seinem Tod am 17. Dezember 2011 gesundheitlich angeschlagen.

    KIM JONG UN: Der jüngste seiner drei bekannten Söhne kam Anfang der 1980er Jahre zur Welt, das exakte Geburtsjahr ist umstritten. Er soll eine Schule in der Schweiz besucht haben. Kim Jong Il erhob ihn 2010 zum General. Ende 2011 wurde Kim Jong Un Oberbefehlshaber der Streitkräfte, im April 2012 auch Erster Vorsitzender der Zentralen Verteidigungskommission und damit laut Verfassung «Oberster Führer» des Landes.

    Die Zeitung "Rodong Sinmun", Sprachrohr der nordkoreanischen  Einheitspartei, warnte ihrerseits vor einem "thermonuklearen  Krieg". Dieser werde nicht auf die koreanische Halbinsel beschränkt  bleiben, hieß es mit Blick auf das Arsenal ballistischer Raketen  Nordkoreas. Laut der Zeitung wären diese in der Lage, auch  US-Gebiet zu erreichen, insbesondere Inseln im Pazifik.

    USA und Südkorea machen gemeinsames Manöver

    Das autoritär reagierte Nordkorea hatte bereits in den  vergangenen Tagen seine Drohungen verschärft und reagierte damit  auch auf das Manöver der USA und Südkoreas. Am Dienstag drohte  Pjöngjang mit der Aufkündigung des Waffenstillstandsabkommens mit  Südkorea, das nach dem Korea-Krieg im Jahr 1953 geschlossen worden  war.

    Nord- und Südkorea befinden sich formal noch immer im  Kriegszustand, der Korea-Krieg wurde im Jahr 1953 lediglich mit  einem Waffenstillstand beendet. Immer wieder kommt es im  Grenzgebiet zwischen beiden Staaten zu militärischen Zwischenfällen. (afp, AZ)

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